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Ex-Kanzler Gerhard Schröder (SPD) heute in St. Petersburg

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Schröder in Rosneft Aufsichtsrat gewählt

Alt-Bundeskanzler Gerhard Schröder ist trotz Kritik in den Aufsichtsrat des größten russischen Ölkonzerns Rosneft gewählt worden. Die russische Regierung hatte den ehemaligen SPD-Politiker nominiert, der auch für den Gaskonzern Gazprom tätig ist.

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Rosneft-Chef Igor Setschin sagte bei der Aktionärsversammlung in St. Petersburg, Schröder solle das Europa-Geschäft des Konzerns aufbauen helfen. Der Altkanzler nahm an der Sitzung in St. Petersburg teil. Er hatte die Berufung zu Rosneft damit gerechtfertigt, dass er so zu einer sicheren Energieversorgung für Deutschland beitragen könne. Im Übrigen sei die Annahme des Postens seine Privatsache. Nach Medienberichten soll Schröder sogar den Vorsitz des Aufsichtsrates übernehmen. 

An der Spitze der Kritiker Nachfolgerin Angela Merkel (CDU)

Die EU hatte Rosneft im Herbst 2014 wegen des verdeckten russischen Militäreinsatzes in der Ostukraine auf die Sanktionsliste gesetzt. Die Personalie hatte dem Altkanzler und seiner Partei schon im Bundestagswahlkampf Kritik eingetragen. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) bezeichnete Schröders Vorgehen deshalb als "nicht in Ordnung". Mehrere Aktivisten demonstrierten vor dem Brandenburger Tor gegen Schröders Tätigkeit in Russland. Der staatlich kontrollierte Konzern Rosneft ist für Deutschland ein Großlieferant von Öl und hat Anteile an drei Raffinerien. Der Kreml nutzt Energiefirmen wie Gazprom oder Rosneft auch als verlängerte Arme seiner Außenpolitik.