Ryanair-Manager Peter Bellew sagte der italienischen Zeitung "La Repubblica", die Gespräche mit den Vertretungen der Piloten sollten möglichst in der neuen Woche an den wichtigsten Drehkreuzen der Airline beginnen, spätestens aber im Januar.
Ryanair verhandelt nicht mit Kabinenpersonal
Das Unternehmen sei allerdings nicht bereit, die Verhandlungen auf das Kabinenpersonal auszuweiten. Auch diese Gruppe verlangt die Anerkennung gewerkschaftlicher Vertreter für seine Belange.
"Wir sprechen nur mit Piloten." Peter Bellew, Ryanair-Manager
Das bisherige Entgegenkommen sei "ein großer Schritt des Wandels" für Ryanair, meinte der Manager in dem Interview. Ryanair-Chef Michael O'Leary sagte, er habe alle Gewerkschaften angeschrieben und eingeladen. Damit ändert Ryanair seine seit langem bestehende Strategie, nicht mit Gewerkschaften zu verhandeln.
"Wir bluffen nicht. Wir meinen es sehr ernst." Peter Bellew, Ryanair-Manager
Großes Thema Arbeitsbedingungen für Piloten
Die Iren waren wiederholt in die Kritik geraten. Unter anderem soll es dort laut der Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) keine Lohnfortzahlung im Krankheitsfall, aber umstrittene Dienstplanregeln und viele in Scheinselbstständigkeit arbeitende Kollegen geben. Den Anteil selbstständiger Piloten gab Bellew mit 24 Prozent an.
Gewerkschaften sind offen für Verhandlungen mit Ryanair
Die Vereinigung Cockpit hatte am Freitagabend ihrerseits angekündigt, mit Ryanair verhandeln zu wollen. Zugleich warnte sie die Fluggesellschaft vor lediglich symbolischen Schritten. Sollte sich alles "als reine Hinhaltetaktik herausstellen, werden wir auf diese auf das Schärfste reagieren", sagte Gewerkschaftschef Ilja Schulz. In mehreren europäischen Ländern hatten Piloten zuvor mit Ausständen gedroht. Die italienische Gewerkschaft Anpac hatte den Streik dann auch abgesagt.