Bei Ryanair sind Piloten nicht wie bei anderen Fluggesellschaften als Angestellte beschäftigt. Sie werden als Selbständige geführt, damit der Billig-Flieger die Kosten für die Sozialversicherung sparen kann. Billige Piloten haben bei Ryanair bereits zu teuren Flugausfällen geführt. Ein angeblicher Fehler in der Urlaubsplanung führte dazu, dass einige Flüge nicht mehr besetzt werden konnten. Die bei Ryanair als selbständig geführten Piloten weigerten sich, wie sonst einzuspringen. Experten sehen darin ein Zeichen, dass Flugzeugführer von Ryanair zu anderen Airlines abwandern, die sichere und besser bezahlte Jobs bieten.
Weniger Konkurrenz unter Piloten
Der Wind hat gedreht; denn es gibt inzwischen kein so großes Überangebot an jungen Piloten mehr, die nach ihrer Ausbildung über jede Arbeit froh sein müssen. Die Piloten von Ryanair wollen mit den nationalen Gewerkschaften Tarifverträge in den Ländern abschließen, wo sie für die Airline arbeiten. In Deutschland ist das die Vereinigung Cockpit. Für Ryanair-Chef Michael O’Leary zählen dagegen nur 87 Standortverträge, je nachdem, wo das Flugzeug stationiert ist. Im Fall eines Streiks droht O’Leary mit Gehaltskürzungen und Strafversetzungen an unattraktivere Standorte. Tarifverhandlungen will er keine führen, und er erkennt für die Piloten auch keine Gewerkschaften an.