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Transporter Vito von Daimler (Symbolbild)

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Wegen "Schummelsoftware": Daimler muss Transporter zurückrufen

Das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) hat Daimler aufgefordert, PKW des Modell Vito 1,6l Diesel zurückzurufen. Die Motorsteuerung entspreche nicht geltenden Vorschriften. Von Sebastian Hanisch

Wie Daimler bestätigt hat, hat das Kraftfahrtbundesamt das Transporter-Modell Vito bemängelt. Die Programmierung der Motorsteuerung entspreche in zwei Funktionen nicht geltenden Vorschriften. Auf Anfrage der BR-Wirtschaftsredaktion teilte das Bundesverkehrsministerium mit, dass unzulässige Abschaltvorrichtungen bei Messungen entdeckt worden seien, die im Fahrbetrieb zu erhöhten NOx-Emissionen führen können. Laut Ministerium sind knapp 6.300 Fahrzeuge vom Rückruf betroffen.

Daimler will Widerspruch einlegen

Daimler hat einen Widerspruch gegen den Bescheid des Kraftfahrtbundesamts angekündigt. Der Konzern spricht von einer "strittigen Rechtsauslegung", die Daimler gegebenenfalls vor Gericht klären lassen werde. Unabhängig davon will das Unternehmen mit den Behörden kooperieren und die betroffene Programmierung durch ein Software-Update aktualisieren.

Schummelsoftware auch bei anderen Herstellern

Illegale Motoren-Software in PKW aus dem VW-Konzern führte vor zweieinhalb Jahren zum so genannten "Dieselgate". Der hat den Wolfsburger Konzern inzwischen Milliarden Euro an Straf- und Schadenersatzzahlungen gekostet. Auch BMW wurde aufgefordert, rund 11.000 PKW zurückzurufen. BMW sprach dabei von einem Versehen, das zum Aufspielen einer falschen Software führte.