Lokomotive "Emma" von Märklin

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Märklin vor der Spielwarenmesse: Hoffnung auf Jim Knopf

Lange war der Modelleisenbahnhersteller Märklin in der Krise. Zwar schreibt die Marke inzwischen schwarze Zahlen, der Umsatz stagniert jedoch seit Jahren. Hoffnungsträger auf Wachstum ist ein Kinofilm um Jim Knopf.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Franken am .

Märklin erwartet bis zum Ende des laufenden Geschäftsjahrs Ende April einen Umsatz von 109 Millionen Euro. Das ist eine geringfügige Steigerung im Vergleich zum Vorjahr (108 Millionen Euro). Der Umsatzanteil an Spielwaren des Eisenbahnhersteller lag bei 92 Millionen Euro. "Wir haben uns gut entwickelt in einem nicht gerade boomenden Markt", fasste der Märklin-Geschäftsführer Florian Sieber das Ergebnis auf einer Pressekonferenz kurz vor Beginn der Spielwarenmesse zusammen.

"Emma", Strampler, Batterien

Angesichts der geringen Umsatzsteigerung betonte Sieber, dass Märklin seit 2013 schwarze Zahlen schreibt. In diesem Jahr war die Firma durch die Simba-Dickie-Eignerfamilie Sieber übernommen worden. Aktuell erhofft sich der Eisenbahnhersteller gute Geschäfte durch den Kinofilm "Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer", der zu Ostern anlaufen soll. Mit Lizenzprodukten, zu der auch die windschiefe Lok "Emma" gehört, hofft Märklin auf zusätzlichen Rückenwind für die Marke, so Sieber weiter.

Ziel des Unternehmens ist nach eigenen Angaben weiterhin, das Hobby Modelleisenbahn wieder an jüngere Zielgruppen heranzubringen. Dazu hat Märklin auch Lizenzen vergeben, zum Beispiel an die Kids Fashion Group aus Baden-Württemberg, die im Juni die erste Baby- und Kinderkleidungskollektion mit Märklin-Logo und -Motiven auf den Markt bringen wird. Außerdem wird der Name Märklin demnächst auf eigens für Spielwaren entwickelten Batterien prangen.

Schwerer als gedacht

Mit einem baldigen Umsatzsprung rechnet aber auch Firmenchef Sieber dadurch nicht. Nach seinen Worten wird 2018 voraussichtlich auf dem Niveau von 2017 abgeschlossen, und das trotz hoher Investitionen in die beiden Werke in Göppingen und im ungarischen Györ sowie in das geplante Werksmuseum "Märklineum".

Siebers Vater, Märklin-Mitinhaber und Simba-Dickie-Chef Michael Sieber stellte bei der Vorstellung der aktuellen Zahlen fest, dass er trotz des stagnierenden Wachstums weiter an Märklin glaubt. Die Marke habe Potential, sei aber ein langfristiges Investment. "Was in Jahrzehnten unterlassen wurde, kann man nicht in fünf Jahren nachholen." Er räumte allerdings auch ein, dass diese Aufgabe durchaus schwerer ist als gedacht: "Wir sind noch nicht da, wo wir hinwollten."