Arbeitnehmervertreter von insgesamt fünf Standorten haben sich heute in Augsburg nach Beratungen geäußert. "Die Standorte müssen erhalten bleiben" fordert der Augsburger Andreas Jakob, Vorsitzender des Konzernbetriebsrats. Dazu soll ein Unternehmensprüfer im Auftrag des Betriebsrats die betriebswirtschaftlichen Zahlen des Managements unter die Lupe nehmen. Dann werde sich herausstellen, dass die Zahlen falsch seien, genauso wie die Entscheidung zur Aufgabe der Werke.
Ledvance soll laut Betriebsrat auch LED-Leuchten herstellen
Außerdem wollen die Betriebsräte dem Unternehmen vorschlagen, auf neue Produkte zu setzen. Gemeint sind vor allem LED-Leuchten, die längst auch schon in Augsburg hergestellt würden, so Jakob. Diese Vorschläge müsse das Unternehmen prüfen, "das gebietet schon die soziale Verantwortung".
"Keinerlei alternative Vorschläge zu Kahlschlag" bei Ledvance
Verbittert stellen die Ledvance-Betriebsräte fest, dass es "keinerlei alternative Vorschläge zu diesem Kahlschlag" gegeben habe. Vorschläge der Arbeitnehmer würden "seit Jahren ignoriert". Die Geschäftsführung von Ledvance agiere "genauso ignorant wie die damalige Osram-Geschäftsführung" und "verschlafe Innovationen". Die chinesischen Eigentümer von Ledvance nehmen die Betriebsbsräte dabei in Schutz. Schuld an der Misere sei die deutsche Unternehmensführung in Garching. Die Chinesen, so ein Betriebsrat, würden inzwischen schon in den Betrieb kommen und sich eingehender informieren als das eigene Management.
Ledvance will Werke in Augsburg und Berlin schließen
Anfang vergangener Woche hatte die Unternehmensführung erklärt, die Produktion in den Werken Augsburg (ca. 650 Arbeitsplätze) und Berlin (220) aufzugeben. Die Belegschaft im Werk Eichstätt soll innerhalb von vier Jahren auf 250 halbiert werden.