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IWF-Chefin Lagarde hält Vortrag bei DIW-Veranstaltung

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Lagarde fordert EU-Krisenfonds

IWF-Chefin Christine Lagarde hat eine alte Forderung erneuert und konkretisiert: Die Europäische Union solle einen Krisenfonds gründen. 0,35 Prozent seiner Wirtschaftsleistung müsse jedes EU-Land pro Jahr einzahlen. Von Margit Siller

Über dieses Thema berichtet: LÖSCHEN Wirtschaft und Börse am .

Dies sagte sie bei einer Veranstaltung des DIW in Berlin. Für Deutschland wären das mehr als zehn Milliarden Euro allein im ersten Jahr. 

Gemeinsamer Hilfstopf für schlechte Zeiten

Die Idee ist nicht neu, aber dass die IWF-Chefin nun ausgerechnet in Berlin mit konkreten Zahlen vorprescht, lässt aufhorchen. In guten Zeiten sollten Rücklagen aufgebaut werden, damit EU-Länder in Not in schlechten Zeiten unterstützt werden könnten. Wenn zum Beispiel die Arbeitslosenquote um mehr als ein Prozent über den Durchschnitt der letzten sieben Jahre ansteigen würde, könnte das betreffende Land Geld aus dem Hilfstopf beanspruchen.

Konkurrierende französische Pläne

Freilich konkurriert dieser IWF-Vorstoß mit dem Plan, den Euro-Rettungsschirm ESM auszubauen und mit mehr Kapital auszustatten. Die Idee des französischen Präsidenten, ein Investitionsbudget für die Euro-Zone zu schaffen, hält der IWF für kaum durchsetzbar. Zu viele Institutionen in den einzelnen Ländern und auf EU-Ebene müssten sich immer wieder aufs Neue auf dieses Budget verständigen. Der Krisenfonds des IWF müsste dagegen nur einmal beschlossen werden.