Nach einer Sitzung des Gläubigerausschusses hat sich, übereinstimmenden Berichten zufolge, die Lufthansa als Favorit für die Übernahme mehrerer Sparten von Air Berlin herauskristallisiert. Mit ihr werde jetzt über den Kauf der Tochter Niki verhandelt, aber auch über andere Bereiche. Im Gespräch ist in etwa die Hälfte der Flotte der insolventen Fluggesellschaft. Dazu gehören auch die begehrten „Slots“ an den Flughäfen, also feste Start- und Landezeiten. Gespräche über den Kauf von Langstreckenflugzeugen lehnt Lufthansa aber ab. Solche Maschinen seien anderswo günstiger zu haben.
Im Rennen sind auch Easyjet und Condor
Kleinere Teile von Air Berlin könnten auch an den britischen Billigflieger Easyjet gehen. Und je nach Verlauf der Verhandlungen wird es möglicherweise dann sogar noch ein drittes Paket geben, das an die Condor geht, eine Tochter des Reisekonzern Thomas-Cook.
Entscheidung fällt erst im Oktober
Anders als bislang angekündigt, wird eine endgültige Entscheidung über den Verkauf einzelner Teile erst Mitte Oktober fallen. Ursprünglich sollte sie schon am Montag nach der Bundestagswahl fallen.
Bei Air Berlin arbeiten insgesamt gut 8000 Mitarbeiter. Das Unternehmen besitzt 144 Flugzeuge. Mitte August hatte die Airline Insolvenz angemeldet.