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Hohe Nachzahlungen bei Diesel-Leasingverträgen

Seit dem Abgas-Skandal verkaufen sich Dieselfahrzeuge nur noch mit Abschlägen. Betroffen sind auch Leasing-Nehmer : Wer seinen Wagen zurückgeben will, kann Schwierigkeiten mit dem vereinbarten Restwert des Fahrzeugs haben. Von Felix Lincke

Über dieses Thema berichtet: LÖSCHEN Wirtschaft und Börse am .


Mehr als zwei Drittel der Gebrauchtwagen haben einen Dieselmotor. Es werden immer mehr, denn die Standzeiten werden länger wegen der Abgas-Probleme. Die Marktforscher der Deutschen Automobil Treuhand DAT gehen bei Dieselfahrzeugen inzwischen von mehr als 100 Tagen aus, von denen jeder im Schnitt 26 Euro an Kosten verursacht. Wenn ein Händler alte Diesel verkaufen will, gelingt ihm das nur mit großen Preisabschlägen.

Gebrauchtwagen insgesamt weniger gefragt

Der deutsche Gebrauchtwagenmarkt ist insgesamt stark rückläufig. Wenn ein Autokunde als Leasing-Nehmer seinen Wagen zurückgeben will, kann eine Nachzahlung drohen. Die Anwälte von der Kanzlei Nieding und Barth weisen darauf hin, dass fast 40 Prozent aller Leasing-Verträge mit einem verbindlichen Restwert abgeschlossen wurden. Solche Kunden säßen auf einer finanziellen Zeitbombe. Die Differenz zum tatsächlichen Wert am Ende der Laufzeit muss in diesen Fällen der Leasing-Nehmer ausgleichen. Der Unterschied kann den Anwälten zufolge bei vielen Modellen inzwischen 15 bis 20 Prozent betragen, insbesondere bei Audi und VW. Noch höhere Abschläge wären denkbar, wenn sich die Diesel-Krise durch Fahrverbote wie in Stuttgart weiter verschärft.