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BDI-Präsident Dieter Kempf

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GroKo-Einigung: Kritik aus der Wirtschaft

Der Koalitionsvertrag steht - doch die deutsche Wirtschaft reagiert teilweise unzufrieden darauf. Ein Kritikpunkt: fehlende Steuerentlastungen. Auch die Pläne zum Wohnungsbau finden wenig Zustimmung.

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Über dieses Thema berichtet: LÖSCHEN Wirtschaft und Börse am .

Anders als bei vielen Politikern hat die Einigung der Großen Koalition in der Wirtschaft durchwachsene Reaktionen ausgelöst. Dieter Kempf, der Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI), kritisierte: „In der Gesamtschau ist die deutsche Industrie mit dem Koalitionsvertrag unzufrieden.“

Beim Geldausgeben bestehe „eine klare Schieflage in Richtung Umverteilung anstatt in Zukunftssicherung“. Der BDI-Präsident vermisst ein klares Bekenntnis zur steuerlichen Förderung von Forschung und Entwicklung.

DIHK kritisiert fehlende Steuerentlastungen

Aus Sicht des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) wären „mutigere Entscheidungen“ wünschenswert gewesen. Ein großer Schwachpunkt sei der Verzicht auf Steuerentlastungen, kritisierte DIHK-Präsident Eric Schweitzer. Mit Blick auf die USA fügte er hinzu: "Und das zu einem Zeitpunkt, an dem wichtige Standortkonkurrenten die Steuern senken".

Immobilienwirtschaft sieht schlechtere Rahmenbedingungen

Auch die Immobilienwirtschaft zeigte sich unzufrieden mit dem Ergebnis der Koalitionsverhandlungen. Die Pläne, den Wohnungsmangel zu beseitigen, werden nicht den gewünschten Erfolg haben, sagte Andreas Ibel, Präsident des Bundesverbands Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen (BFW): „Die Rahmenbedingungen für den Wohnungsbau verschlechtern sich eher.“

Union und SPD haben unter anderem besprochen, zwei Milliarden Euro zusätzlich für den sozialen Wohnungsbau auszugeben, außerdem soll die Mietpreisbremse verschärft werden. Ein Baukindergeld soll Familien den Wohnungskauf oder -bau erleichtern.