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Strafzettel hinter Scheibenwischer

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Experten warnen vor Abzocke mit Knöllchen

Wer im Ausland falsch parkt, kann eine böse Überraschung erleben. Mit Hilfe von Anwälten und Inkassobüros versuchen die Städte an ihr Geld zu kommen. Der Verkehrsgerichtstag in Goslar hat sich nun des Themas angenommen. Von Wolfram Schrag

Über dieses Thema berichtet: LÖSCHEN Wirtschaft und Börse am .

Meist stehen die Bußgelder in keinem Verhältnis zum eigentlichen Verstoß: Wer falsch parkt, zahlt in Italien vielleicht 30 Euro. Wenn dieser Betrag in Deutschland eingefordert wird, hat er sich auf 300 Euro erhöht.

Inkassounternehmen verlangen saftige Zuschläge

In Ungarn, Großbritannien oder Kroatien ist es ähnlich. Der ADAC rät den Autofahrern, hier nichts zu unternehmen. Denn das Inkassounternehmen fordert sein Geld nicht vor Gericht ein. Die Dummen sind also jene, die die horrenden Gebühren eingeschüchtert trotzdem bezahlen. Für ADAC Jurist Markus Schäpe ein unbefriedigender Zustand:

„Wenn eine Gebühr offen geblieben ist, muss die auch gezahlt werden. Aber das Ganze auszulagern auf Inkassobüros, die sich dann anmaßen, wie eine Behörde zu agieren, Leute unter Druck zu setzen, das erscheint doch nicht ganz seriös.“ Markus Schäpe, ADAC

Juristen fordern Ende des Geschäftsmodells

Anders sieht es für Bußgelder ab 70 Euro aus. Diese werden nach einer EU-Vorschrift in Deutschland durch das Bundesamt für Justiz vollstreckt. Die Juristen beim Verkehrsgerichtstag fordern nun, dass das Geschäftsmodell der Inkassobüros schnell auf politischer Ebene beendet wird.