Seit mehr als acht Jahren leidet die Schiffsbranche unter Überkapazitäten, viele Reeder können ihre Schulden nicht mehr bezahlen. Das bringt auch zahlreiche Banken in Schwierigkeiten. Heute findet beim Spitzeninstitut der Volks-und Raiffeisenbanken, der DZ-Bank deshalb eine außerordentliche Hauptversammlung statt. Dabei soll der Schiffsfinanzierer DVB an die Kette gelegt werden.
Horrende Verluste befürchtet
Mit einem Gewinnabführungs- und Beherrschungsvertrag kann die DZ ab heute direkt hineinregieren und die Abwicklung von Schiffskrediten im Wert von elf Milliarden Euro beschleunigen, von denen viele marode sind. Das soll bislang zu zögerlich erfolgt sein. Ein Verkauf auf einen Schlag erscheint nicht möglich ohne horrende Verluste zu realisieren, aber das bisherige Management kam offenbar gar nicht voran.
Geld mit Ölplattformen versenkt
Die genossenschaftliche DVB soll auch noch Geld bei der Finanzierung von Ölförder-Projekten verloren haben. Mit zwei Milliarden Euro finanzierte sie Öl-Plattformen und deren Versorgungs- und Spezialschiffe. Auch hier wurden hohe Abschreibungen fällig, als die Ölpreise fielen
Auch Sparkassen vor großen Problemen
Mit großen Problemen bei den Schiffskreditgen kämpft auch die Sparkassen Finanzgruppe bei der NordLB und der Landesbank von Hamburg und Schleswig-Holstein HSH. Die Commerzbank dagegen hat ihr Schiffsportfolio schon verkauft.