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Bundesbank holt Goldbestände früher als erwartet zurück

Die Bundesbank hat Goldbestände aus dem Ausland in ihre Zentrale in Frankfurt wesentlich früher als erwartet zurückgeholt. Statt 2020 ist die Aktion, die deutschen Reserven zurückzuholen, jetzt schon beendet. Von Felix Lincke

Über dieses Thema berichtet: Wirtschaft kompakt am .

In diesem Jahr ging es um die restlichen 91 Tonnen, die noch in Paris lagerten. Fast die Hälfte des Bundesbank-Schatzes wird weiterhin in New York und London bleiben. Der erweiterte Tresor auf dem Gelände der Bundesbank beherbergt jetzt 1.710 Tonnen reinstes Feingold, aufgeteilt auf rund 137.000 einzelne Barren. Das sind 50,6 Prozent der Goldreserven, von denen die Bundesbank so gut wie nichts verkauft.

Ein Problem wäre, dass sich physisches Gold in Frankfurt nicht in großen Mengen verkaufen lässt. Hier werden vor allem Wertpapiere wie ETF’s gehandelt. Die europäische Gold-Börse befindet sich in London. Deshalb verwahrt die Bundesbank 432 Tonnen dort an Ort und Stelle, um im Krisenfall schnell reagieren zu können. Und weil Gold in Dollar notiert und der Dollar die weltweite Reservewährung ist, lagern 1.236 Tonnen des Bundesbank-Schatzes in New York.

Angehäuft hat sich das Gold durch hohe deutsche Außenhandelsüberschüsse in Zeiten des Wirtschaftswunders. Statt ihre Handelsdefizite mit dem Kauf von D-Mark-Papieren auszugleichen, legten die Partnerländer einen Teil ihrer Goldbarren auf die Seite. Seit den 1970er Jahren sind Währungen nicht mehr ans Gold gebunden. Seitdem tauschen die Notenbanken fast nur noch Wertpapiere aus.