Der Verwaltungsrat der Bezirkskliniken Mittelfranken hat den Jahresabschluss 2017 verabschiedet. Das Klinikunternehmen weist für das vergangene Wirtschaftsjahr einen Gewinn von 8,2 Millionen Euro aus. Damit hat sich der Ertrag im Vergleich zum Vorjahr um elf auf 192 Millionen Euro gesteigert. Vorstand Helmut Nawratil wurde für das vergangene Geschäftsjahr Entlastung erteilt.
"Der Überschuss wird satzungsgemäß vollständig wieder in die Kliniken investiert. So können wir zum Wohle unserer Patientinnen und Patienten in Personal investieren und Baumaßnahmen finanzieren." Richard Bartsch (CSU), Verwaltungsratsvorsitzender und Bezirkstagspräsident von Mittelfranken
In den Bezirkskliniken Mittelfranken entstehen zurzeit Neubauten für die Kinder- und Jugendpsychiatrie in Ansbach sowie für die Forensische Klinik in Erlangen. Darüber hinaus stehen Neubauten für die Psychiatrische Klinik in Fürth sowie die Psychosomatische Klinik in Treuchtlingen an, heißt es in einer Mitteilung.
Nawratils Verhalten auf dem Prüfstand
Trotz der guten Zahlen ist der Vorstand der Bezirkskliniken Mittelfranken, Helmut Nawratil, umstritten. Am Montag wurde eine Sonderprüfung bei den Bezirkskliniken Mittelfranken gestartet. Diese untersucht auch das Verhalten von Nawratil: den wohl oft harschen Umgangston des Unternehmens-Chefs gegenüber Mitarbeitern, hohe Fluktuation beim Personal, fristlose Kündigungen, zweifelhafte Auftragsvergaben und eine erhebliche Gehaltserhöhung für den Klinik-Chef. Das Team der Prüfer besteht laut Bezirk aus erfahrenen Rechtsanwälten und Wirtschaftsfachleuten. Ergebnisse der Sonderprüfung soll es im September geben.
3.000 Mitarbeiter an neun Standorten
Mit 1.700 Betten sowie 18.000 stationären und 35.000 ambulanten Patientinnen und Patienten sind die Bezirkskliniken Mittelfranken eines der größten Klinikunternehmen der Region. Rund 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kümmern sich an neun Standorten in Kliniken, Tageskliniken, Ambulanzen und Heimen um Patienten und Bewohner.