"Etliche Kaufinteressenten haben unser Werk bereits besichtigt, in der kommenden Woche stehen weitere Besichtigungstermine an", sagte der Betriebsratsvorsitzende Christian Hartmann am Freitag auf Anfrage des Bayerischen Rundfunk. Positiv stimmt ihn auch, dass der Gläubigeraussschuss den Materialeinkauf für die kommende Saison bewilligt hat, dass bereits erste Aufträge eingegangen sind und dass von Händlern weitere in Aussicht gestellt wurden. Auch die Zulieferer haben sich nicht zurückgezogen, so Hartmann. Hartmann rechnet damit, dass es im Juli zu einem Verkauf kommt.
Belegschaft ist nicht abgewandert
Erleichtert ist Hartmann, dass die große Mehrheit der 600 Beschäftigten dem Unternehmen die Treue gehalten und nur etwa fünf Prozent gekündigt hätten. Denn nur wenn der Betrieb aufrechterhalten werden könne, lasse sich ein Verkauf realisieren. Allerdings drohe nun aus saisonalen Gründen wie in den Vorjahren auch Kurzarbeit. Denn traditionell gebe es in den Sommermonaten eine Auftragsflaute.
Planinsolvenz in Eigenregie
Mitte April hatte der Bootsbauer wegen akuter Zahlungsschwierigkeiten eine Planinsolvenz in Eigenregie beantragt. Damit waren die Löhne und Gehälter für April, Mai und Juni abgesichert. Bis zu einem Verkauf dahin werde der Übergang in ein reguläres Insolvenzverfahren eingeleitet. Segelboote und Motoryachten werden bei Bavaria Yachtbau traditionell nur auf Bestellung gefertigt. Das 1978 in Giebelstadt gegründete Unternehmen ist einer der größten Yachtbauer in Europa. Jährlich verlassen um die 3.000 Boote die Werft.