Basic-Markt von Außen
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Rettung für Basic: Die insolvente Biomarktkette aus Bayern wird Teil des hessischen Supermarktkonzerns Tegut.

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Basic-Biomärkte werden von Tegut übernommen

Rettung für Basic: Die insolvente Biomarktkette aus Bayern wird Teil des hessischen Supermarktkonzerns Tegut. Von den 20 Basic-Filialen wird nur die in Rosenheim geschlossen. Auch in der Münchener Zentrale sollen die Arbeitsplätze erhalten bleiben.

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Für die unter einem Schutzschirmverfahren stehende Basic AG scheint es die perfekte Lösung: Der Supermarktkonzern Tegut übernimmt fast komplett die bayerische Bio-Supermarktkette. Von den 20 Basic-Filialen in Deutschland will das Unternehmen aus Fulda bis auf den Standort in Rosenheim alle fortführen.

Basic-Vorstand: "Zeit der Verunsicherung" zu Ende

Dies sei eine gute Nachricht für die in Schieflage geratene Münchner Firma, sagte basic-Vorstand Christoph Eich. "Für unsere Kolleginnen und Kollegen geht damit eine Zeit der Verunsicherung zu Ende. Auch unsere Kundinnen und Kunden werden froh darüber sein, dass sie weiterhin in ihrem angestammten basic-Markt einkaufen gehen können." Über den Kaufpreis haben die beiden Unternehmen Stillschweigen vereinbart. Die Übernahme steht noch unter dem Vorbehalt einer kartellrechtlichen Prüfung. Doch da droht wohl kein Veto: Beide Händler sind in Bayern und im übrigen Süddeutschland aktiv. Es gibt aber nur wenige Überschneidungen, zumal Tegut nicht ausschließlich Bio-Produkte vertreibt.

Basic-Beschäftigte in Rosenheim sollen bei Tegut arbeiten können

Tegut-Geschäftsführer Thomas Gutberlet sicherte den 500 Basic-Beschäftigten den Erhalt ihrer Arbeitsplätze zu. Auch den betroffenen Mitarbeitern in Rosenheim solle ein Angebot unterbreitet werden, in eine Tegut-Filiale zu wechseln. Die zwei Basic-Filialen in Österreich seien nicht Gegenstand der Übernahme-Vereinbarung, erklärte ein Sprecher von Basic. Für die Filialen in Wien und Salzburg werde eine andere Lösung angestrebt.

Nach Schwarz-Gruppe-Intermezzo: Basic immer wieder in Schwierigkeiten

Seit nunmehr 15 Jahren steckt die von Georg Schweisfurth, Sohn des Initatiators des Öko-Projekts Herrmannsdorfer Landwerkstätten, Karl Ludwig Schweisfurth, mitbegründete Biokette immer wieder in finanziellen Schwierigkeiten. 2007 war die Neckarsulmer Schwarz-Gruppe, zu der auch Lidl und Kaufland gehören, bei Basic eingestiegen. Nach Protesten der Kunden hatte sich die Schwarz-Gruppe aber nach nicht einmal einem halben Jahr wieder zurückgezogen. Danach hatte sich der Schweizer Investor ASI Nature Holding AG mit Sitz in Luzern bei den Münchnern mit 40 Prozent beteiligt.

Hohe Inflation: Kunden blieben aus

Die Geschäfte liefen weiter schleppend, so dass Basic 2008 seine Expansionspläne weitgehend einstampfte, die Filialen verkleinerte und Stellen strich. Die jüngste Inflationswelle hat Basic dann im vergangenen Dezember in die Insolvenz gebracht. Verbraucher sparen und weichen eher aus auf billigere Bio-Produkte von Discountern und großen Lebensmittelketten, was vielen Bio-Märkten derzeit zu schaffen macht.

  • Zum Artikel: Bio-Märkte in der Krise: Was steckt hinter den Problemen?

Tegut hat bundesweit 300 Filialen und 7.600 Mitarbeiter. Die Supermarktkette mit Sitz in Fulda begann vor 40 Jahren in Deutschland als einer der Pioniere mit dem Verkauf von Bio-Produkten, obwohl anfangs damit kaum Geld zu verdienen war. Der Schwerpunkt liegt inzwischen auf regionalen Lebensmitteln, es gibt aber auch Drogerie-Artikel.

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