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Baukräne stehen auf einer Baustelle

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Auftragsboom am Bau stößt an seine Grenzen

Die niedrigen Zinsen und die starke Nachfrage nach Immobilien befeuern den Boom auf dem Bau. Das Bauhauptgewerbe verzeichnet in diesem Jahr bislang das stärkste Neugeschäft seit 1999. Von Felix Lincke

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Über dieses Thema berichtet: LÖSCHEN Wirtschaft und Börse am .

Der Auftragsbestand des Bauhauptgewerbes war im September real um 1,5 Prozent höher als vor einem Jahr. Das Auftragsvolumen betrug satte sechs Milliarden Euro. Das Statistische Bundesamt sieht aber auch Anzeichen dafür, dass der Höhepunkt des Baubooms bald überschritten sein könnte: Einige Bereiche der deutschen Wirtschaft sind mehr als ausgelastet.

Kapazitätsengpässe spürbar

Vor allem das Baugewerbe läuft auf Hochtouren und kommt mit der Arbeit inzwischen kaum noch nach. Die Folge sind volle Auftragsbücher und immer längere Wartezeiten, bis Projekte auch tatsächlich ausgeführt werden. Einige Aufträge werden gar nicht erst angenommen, wenn ein Handwerksbetrieb überlastet ist. Aus diesem Grund lässt sich die Bauleistung etwa im Wohnungsbau zurzeit nicht mehr stark steigern. Selbst wenn man es wollte, es fehlte schlicht genug Personal dafür. Jahrelange Versäumnisse wie im Wohnungsbau oder beim Ausbau von Teilen der Infrastruktur wie bei Brücken lassen sich nicht auf die Schnelle nachholen. Außerdem gibt es einen Planungsstau.

Auftragsvolumen wächst schwächer

Im Bauhauptgewerbe, also in Betrieben mit mehr als 20 Mitarbeitern, gab es im September einen Auftragsanstieg um 0,7 Prozent gegenüber dem schwachen August. Im Dreimonatsvergleich, der etwas aussagekräftiger ist, sank das Volumen der Aufträge aber um 2,5 Prozent. Der September war damit immer noch ein Spitzenmonat, das Wachstum fällt aber nicht mehr so hoch aus.