Eine Schulnote zwischen eins und sechs – damit können Patienten bei der Online-Plattform Jameda Ärzte bewerten, seit sie vor zehn Jahren an den Start gegangen ist. Der Firmenchef Florian Weiß findet, dass sich aus den Patientenmeinungen einiges über die Qualität von Ärztinnen und Ärzten ablesen lässt, vor allem wenn es viele Einträge gibt.
Spezialisierungen zum Online-Abfragen
Aber er möchte bald zusätzliche Kriterien in die Bewertung aufnehmen.
"Das können beispielsweise Informationen sein über Praxis-Ausstattungsmerkmale, über Fortbildungen, relevante Spezialisierung des Arztes. In der Zukunft vielleicht auch Fallzahlen: Wie oft macht ein Behandler eine bestimmte Therapie. Also letztlich ist alles denkbar, was verfügbar ist und was einem Patienten bei der Wahl des passenden Behandlers hilft." Florian Weiß, Firmenchef Jameda
In einer weiteren Zukunft könnte sich der Jameda-Chef auch vorstellen, Daten über den Behandlungserfolg oder Komplikationen online zu stellen.
Kritik wird leiser
Vorwürfe aus der Ärzteschaft, die Bewertungen seien käuflich, weist die Firmenleitung von sich. Der Vergleich sei neutral, Geld verdiene das Tochterunternehmen des Burda-Verlags nur mit Zusatzangeboten für Ärzte zur Selbstdarstellung. Nach Einschätzung der Kassenärztlichen Bundesvereinigung hat sich die Skepsis, die viele Mediziner anfangs gegenüber Bewertungsportalen hegten, weitgehend gelegt.