Internationales Paralympisches Komitee

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Russlands Behindertensportler vor nächstem Olympia-Ausschluss

Russlands Behindertensportler hoffen noch auf einen Start bei den Winter-Paralympics in Pyeongchang. Der Paralympische Weltverband IPC wird erst 2018 über den möglichen Gesamtausschluss entscheiden. Doch bisher zeigt sich Russland wenig kooperativ.

Über dieses Thema berichtet: BR24Sport im Radio.

Erst Ende Januar 2018 will das IPC entscheiden, ob die Russen in der Affäre um das mutmaßliche Staatsdoping wie schon bei den Sommer-Paralympics 2016 in Rio zuschauen müssen oder einzelne Starter doch in Pyeongchang an den Winterspielen teilnehmen dürfen. Da sich Russland weiterhin wenig kooperativ zeigt, scheint eine erneute Kollektivstrafe wahrscheinlich.

Vorgeschichte

"Seit dem zweiten McLaren-Bericht sind weitere Beweise ans Licht gekommen. Wenn die russischen Behörden glauben, dass diese Beweise nicht glaubwürdig sind, dann sollten sie eigene vorlegen, um sie angemessen zu widerlegen. Bis jetzt ist aber nichts geschehen", wird der neue IPC-Präsident Andrew Parsons in einer Pressemitteilung zitiert. Bei einer Sitzung des IPC-Board am Dienstag (19.12.2017) wurde die seit August 2016 aufgehobene Mitgliedschaft des Paralympischen Komitee Russlands (RPC) aufrechterhalten. Erst wenn das RPC wieder zugelassen wird, könnten die Russen bei den Winter-Paralympics vom 9. bis 18. März 2018 starten.

IOC und IPC wieder ohne einheitliche Linie?

Anders als das Internationale Olympische Komitee (IOC) hatte das IPC bei den Sommerspielen von Rio alle russischen Sportler ausgeschlossen. Das IOC hatte zuletzt am 5. Dezember erneut den historischen Gesamtausschluss vermieden. In Pyeongchang dürfen unbelastete russische Sportler unter neutraler Flagge teilnehmen.

Russland muss noch zwei Kriterien erfüllen

Für eine Wiederzulassung müsste der russische Behindertensportverband noch fünf der sieben vom IPC geforderten Schlüsselkriterien erfüllen. Die zwei wichtigsten Punkte sind die Aufhebung der Suspendierung der nationalen Anti-Doping-Agentur RUSADA sowie die Anerkennung und Akzeptanz des McLaren-Berichts. Das RPC mache zwar Fortschritte bei drei der fünf verbleibenden Wiederherstellungskriterien. "Jedoch mangelt es zu unserer wachsenden Enttäuschung und Frustration an Fortschritten in Bezug auf eine offizielle Antwort der russischen Behörden in Bezug auf den McLaren-Bericht", sagte Parsons. Bis zur nächsten IPC-Sitzung vom 26. bis 28. Januar 2018 haben die Russen noch Zeit, die Kriterien zu erfüllen.