Bayern München - Real Madrid

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Robert Lewandowski - in der Liga top, international ein Flop?

In der Liga ist Robert Lewandowski das Maß aller Dinge: Der Stürmer des FC Bayern führt mit 28 Toren die Scorerliste an. Doch international klappt es für den Polen nicht so mit dem Treffen. Vor allem gegen Real Madrid blieb der Nationalspieler blass.

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Im gegen Real Madrid blieb Lewandowski einmal mehr den Beweis schuldig, in großen Spielen ein entscheidender Faktor zu sein. Der Torjäger vergab zwei Großchancen. Am Freitag (27.4.) führte Bayern-Trainer Jupp Heynckes ein längeres Gespräch, in dem er dem Polen mitteilte, welche Reaktion er im Halbfinal-Rückspiel von ihm sehen möchte: "Ich hoffe, dass er die passende Antwort am Dienstag auf dem Spielfeld gibt." Die Bayern brauchen fürs Weiterkommen schließlich mindestens zwei Tore.

Lustloses Training?

Lewandowskis unmotivierter Auftritt gegen Madrid soll laut "Bild" eine Vorgeschichte haben. Der 29-Jährige trainiere seit knapp zwei Wochen nur noch mit angezogener Handbremse. Darüber dürften die Kollegen und Heynckes gerade jetzt in den entscheidenden Wochen nicht gerade amüsiert sein. Trotzdem stärkt der Trainer Lewandowski, und lässt den Stürmer beim Rückspiel gegen Real am Dienstag von Beginn an auflaufen. "Für mich ist Robert Lewandowski ein Weltklassespieler. Sie glauben doch nicht, dass ich ihn am Dienstag weglasse. Er hat 39 Tore in dieser Saison erzielt, davon träumen die meisten Stürmer", sagte Heynckes nach dem 4:1 gegen Eintracht Frankfurt. In dem Bundesliga-Heimspiel war der Pole von Heynckes geschont worden.

Kritik von Torwart-Titan Kahn

Der polnische Nationalspieler, in der Bundesliga seit dem Abschied von Pierre-Emerick Aubameyang als Goalgetter unerreicht, tauchte mal wieder ab, als es ganz besonders auf ihn angekommen wäre. "Ich sehe Lewandowski in diesen Spielen einfach zu wenig", sagte der frühere Bayern-Titan Oliver Kahn im ZDF über den Mann, der in dieser Saison bei 44 Einsätzen 39 Tore erzielt hat. Der 29-Jährige "hat diesen Status, den er haben will", ergänzte Kahn, "wird diesem aber in solchen Spielen nicht gerecht".

Gegen Real präsentierte er sich mit vier gewonnenen Luftduellen zwar gewohnt wuchtig. Vor dem Tor aber versagten ihm zwei Mal in aussichtsreicher Position die Nerven. Kurz vor der Pause köpfte er den Ball Real-Torhüter Keylor Navas in die Arme (45.+1). Kurz vor Schluss hatte sich die Bayern-Bank bereits zum erwarteten Torjubel erhoben, doch Lewandowski lupfte die Kugel (nach)lässig über Navas hinweg - und am Tor vorbei (88.).

Europa-Schreck nur im BVB-Dress

Die Tage, an denen Lewandowski in ganz Europa Angst und Schrecken verbreitete, sind zumindest lange her. Seit seinem Doppelpack beim 5:0 im Februar gegen Besiktas Istanbul gelang dem Polen kein Tor mehr in der Champions League. 2013 erzielte er im Halbfinal-Hinspiel unglaubliche vier Tore gegen Madrid - allerdings im Trikot von Borussia Dortmund. 2012 schoss er den FC Bayern im Pokal-Finale beim 5:2 mit drei Treffern fast im Alleingang ab. Und im Bayern-Dress? Bei zwölf Einsätzen ab dem Viertelfinale in der Champions League, wenn die echten europäischen Schwergewichte warten, hat er es für die Münchner seit 2014 auf fünf Tore gebracht (Quote: 46,7). Für Polen hat der Rekordtorjäger in acht EM-Spielen bislang nur zwei Mal getroffen.

Real-Gerüchte halten sich hartnäckig

Weiter halten sich hartnäckig die Gerüchte, wonach die Königlichen Lewandowski vom deutschen Rekordmeister weglotsen wollen. Dass Real für einen bald 30-Jährigen mit einer solchen Bilanz eine Mond-Summe bezahlen wird, scheint trotz anders lautender Gerüchte fraglich. Karl-Heinz Rummenigge wiederholte zuletzt ohnehin Mantra-artig, dass Lewandowski (Vertrag läuft bis 2021) nicht zum Verkauf stehe. "Er gehört in die Kategorie Gerd Müller", sagte der Bayern-Boss mal über "Lewy". Zum Vergleich: Der "Bomber" traf im Landesmeistercup bei 18 Einsätzen ab dem Viertelfinale 12-mal (Quote: 66,7).