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Hygiene Fußball Stadion

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Probleme mit Legionellen und Listerien in Fußball-Stadien

Keime im Bier, Listerien im Fischbrötchen und dazu noch Legionellen in der Dusche - die Hygiene in Fußball-Stadien ist ein Problem, das nicht immer leicht in den Griff zu bekommen ist. Allerdings wird auch nicht flächendeckend kontrolliert.

Über dieses Thema berichtet: BR24Sport im Radio.

Im Rahmen von Lebensmittel- und Wasseruntersuchungen sind nach Informationen der ARD-Radio-Recherche Sport in verschiedenen Bundesliga-Stadien Auffälligkeiten festgestellt worden. Dabei geht es neben Getränken und Lebensmitteln auch um das Duschwasser der Fußballprofis. In der Frankfurter Arena kämpfen Behörden und Betreiber gegen . Wie aus Dokumenten der Gesundheitsbehörden hervorgeht, die der ARD-Radio-Recherche Sport vorliegen, wurden die gefährlichen Keime dort gerade erst wieder im Spielerbereich nachgewiesen. Positive Befunde gab es auch in Darmstadt, Dresden und Mönchengladbach.

Nicht einmal die Hälfte wird kontrolliert

Nach ARD-Recherchen wurden in der aktuellen Saison allerdings nicht alle Stadien kontrolliert. Nur in sieben der 18 Erstliga-Arenen und lediglich einem der 18 Zweitligastadien wurden von den Behörden Proben von Lebensmitteln genommen und untersucht. In den vergangenen zehn Monaten hat es nach ARD-Informationen 27 Legionellenbefunde in Frankfurt gegeben, die zum Teil deutlich über den Grenzwerten lagen - unter anderem im Spieler-, Trainer-, Sauna- und Schiedsrichterbereich.

Probleme in den Spielerduschen

Laut dem Frankfurter Gesundheitsamt werden in der Arena laufend Maßnahmen durchgeführt, um das Problem in den Griff zu bekommen. Die Behörde sieht aber keine Gesundheitsgefahr, weil entsprechende Filter eingebaut worden seien. Mit den Recherche-Ergebnissen konfrontiert, hat der Arena-Betreiber, die Stadion Frankfurt Management GmbH, eine Firma beauftragt, die Werte mit den Filtern nochmal zu messen.

Legionellen in weiteren Stadien

Auch in Gladbach, Darmstadt und Dresden hat es zuletzt Probleme mit Legionellen gegeben. In Darmstadt sind die Wasserleitungen laut den Behörden so alt, dass quasi ständig etwas unternommen werden muss, um das Legionellen-Risiko so niedrig wie möglich zu halten. Sie können grippeartige Beschwerden oder auch schweren Lungenentzündungen auslösen.

Verunreinigte Lebensmittelproben in Köln und Bremen

Im Rahmen von behördlichen Kontrollen sind in der aktuellen Bundesliga-Saison in zwei Stadien auch Auffälligkeiten bei Lebensmittelproben festgestellt worden. Nach Informationen der ARD-Radio-Recherche Sport fanden die Behörden in Köln in Bierproben Fremdhefen und coliforme Keime, die keine Gesundheitsgefahr für die Fans bedeuten, aber auf mangelhafte Hygiene im Zapfprozess hindeuten.

Köln reagiert mit Sofortmaßnahmen

Mit den Rechercheergebnisse konfrontiert, hat der 1. FC Köln reagiert und im Rahmen von Sofortmaßnahmen unter anderem alle Bierleitungen im Stadion umgehend gereinigt. "Diese Hygieneindikatoren können, müssen aber nicht direkt auf Fehler hinweisen, die in unserer Verantwortung liegen", heißt es in einer schriftlichen Erklärung.

Listerien-Fund in Bremen. Im Bremer Weserstadion wurden in zwei von sechs getesteten Semmeln Keime gefunden. In einem Räucherlachsbrötchen wurden Krankheitserreger, Listerien, festgestellt.

Münchener Proben unauffällig

Neben Köln und Bremen wurden auch in München, Mönchengladbach, dem Berliner Olympiastadion, in Wolfsburg, Stuttgart und Aue Proben genommen, bei denen überall die Befunde unauffällig gewesen seien. In allen anderen Stadien verlassen sich die Behörden auf die gesetzlich vorgeschriebenen Eigenkontrollen der Betreiber.