Marc-André ter Stegen(r.) und Jonas Hofmann
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"Bin die Nummer eins": Ter Stegens Kampfansage an Neuer

Erst Japan, dann Frankreich - für die deutsche Fußball-Nationalmannschaft und Bundestrainer Hansi Flick stehen zwei richtungsweisende Tests an. Im Tor bringt sich in Abwesenheit von Manuel Neuer Barcelonas Marc-André ter Stegen in Stellung.

Über dieses Thema berichtet: BR24 am .

Hansi Flick hat derzeit viele Baustellen. Sein Team muss nach zuletzt grausamen Auftritten liefern. Neun Monate vor Beginn der EURO im eigenen Land ist es die Aufgabe des 58-Jährigen, eine Mannschaft zusammenstellen, die nach drei verpatzten Turnieren wieder wettbewerbsfähig ist und die eine neue Euphorie bei den deutschen Fans auslöst.

Ausgerechnet an der Position, die in den vergangenen Jahrzehnten nie eine Problemzone war, entzündet sich nun die erste Diskussion: Die Entscheidung, wer künftig, also auch bei der Europameisterschaft, das deutsche Tor hüten wird, rückt durch die Abwesenheit von Manuel Neuer in den Fokus.

Ter Stegen: "Ja, ich bin die Nummer 1!"

Und Neuers ewiger Vertreter stieß sie am Mittwoch (06.09.) mit einem selbstbewussten Auftritt bei der DFB-Pressekonferenz an: "Ja, ich bin die Nummer 1 im Moment. Ich habe lange auf diesen Moment gewartet und glaube, dass ich den Moment nutzen kann", sagte der Keeper des FC Barcelona in Wolfsburg, wo er sich mit dem Nationalteam auf seinen gerade mal 35. Einsatz im Nationaltrikot am Samstag (20.45 Uhr/Radio-Livereportage im BR24Sport Livecenter) gegen WM-Schreck Japan vorbereitet.

Nach elf Jahren als Fußball-Nationalspieler sieht Marc-André ter Stegen seine beste Zeit im DFB-Tor gekommen - und das endlich auch mal bei einem großen Turnier. 31 Jahre alt ist der frühere Gladbacher inzwischen. Beim FC Barcelona ist er unumstritten, und das fordert er nun auch im Nationalteam ein.

Ter Stegens Ansage an Neuer im Video

Marc-André ter Stegen
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Marc-André ter Stegen

Neuer-Comeback weiter offen - andere Situation als 2018

Während sich Manuel Neuer in München zehn Monate nach seinem schweren Beinbruch dem ersehnten Comeback im Bayern-Tor nähert, sieht sich Konkurrent ter Stegen endlich in der besseren Ausgangsposition. Und diese möchte er gegen Japan und Frankreich festigen: "Ich werde alles dafür tun, dass ich den Status behalte."

Seit Dezember stand Neuer in keinem Pflichtspiel mehr auf dem Platz. Wann er wieder zurückkommt und in welcher Verfassung, ist noch nicht abzusehen. Klarer Vorteil also für ter Stegen? "Die Situation hat sich auf jeden Fall verändert", sagt ter Stegen.

Damit spielt er auf die Zeit vor der WM 2018 an, als Neuer "die klare Nummer eins" gewesen sei, obwohl er auch damals monatelang nach einem Mittelfußbruch ausfiel. Doch der damalige Bundestrainer Joachim Löw rüttelte nicht an der Hierarchie, ter Stegen blieb trotz konstant guter Leistungen im Klub beim DFB die Nummer zwei.

"Persilschein" für Neuer? Ter Stegen will Leistung sprechen lassen

Die aktuelle Ausgangssituation sei eine andere. Ter Stegen sieht sich im Vorteil und fürchtet offenbar keinen "Freifahrtschein" für den Rivalen vom FC Bayern. Die Erwartung an Flick, dass dieser schon jetzt den EM-Torwart ausruft, hat er allerdings nicht: "Der Trainer hat gar keine Verpflichtung zu irgendwas", so ter Stegen.

Dass Flick ein bekennender Neuer-Fan ist, ist auch ter Stegen bekannt. Sportlich fair gibt er zu Protokoll: "Ich kenne Manus aktuellen Stand nicht. Ich wünsche ihm, dass er wieder auf sein Niveau kommt." Derzeit wolle er "keine Energie verschwenden", indem er sich Gedanken darüber mache, was nach einem Neuer-Comeback passieren könne. Ter Stegen genießt den Status quo und will "Leistung zeigen".

Die Botschaft ist unmissverständlich: Ter Stegen fühlt sich als Nummer 1. Und möchte das auch bleiben.

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