Benedikt Doll jubelt in Lenzerheide
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Nächster Biathlon-Triumph: Doll und Nawrath glänzen im Sprint

Die deutschen Biathleten stellen auch in Lenzerheide ihre Topform unter Beweis. Benedikt Doll siegt im Sprint vor Johannes Thingnes Bö, Philipp Nawrath läuft auf Platz drei. Die Deutschen scheinen endgültig zurück in der Weltspitze.

Über dieses Thema berichtet: BR24 am .

Aus einer vermeintlichen Sensation wird langsam eine schwarz-rot-goldene Routine. Benedikt Doll hat den Sprint von Lenzerheide gewonnen, er ist der nach Roman Rees und Philipp Nawrath der dritte Deutsche, der in dieser Saison ganz oben steht. Zum Vergleich: Im letzten Winter war Dolls Einzel-Erfolg von Östersund der einzige Männer-Erfolg im Weltcup.

Auf Platz drei landete der Allgäuer Philipp Nawrath (+36,8 Sekunden). Der Dominator der Vorsaison, Johannes Thingnes Bö schaute als Zweiter mit 5,4 Sekunden in die Röhre. Dank einer starken Schlussrunde behielt Doll, der seinen fünften Einzel-Weltcupsieg feierte, die Oberhand gegenüber Bö, der nach acht Einzel-Rennen weiterhin nur einen Sieg verbucht.

Doll siegt dank Schwiegereltern und "richtig guter Ski"

"Schon beim Schießen war es ein geiles Gefühl und wir hatten richtig gute Ski. Das hat es am Ende auch gegen Bö entschieden", sagte Doll im ZDF. Der Sprint-Weltmeister von 2017 hatte nach zwei fehlerfreien Einlagen vor der Schlussrunde einen Vorsprung von 4,7 Sekunden auf Bö und verteidigte diesen erfolgreich.

Bö hatte im liegenden Anschlag eine Scheibe verfehlt. "Meine Schwiegereltern und meine Frau sind da und haben gesagt, ohne einen Sieg kommen sie nicht mehr her", verriet Doll scherzend. Er werde sich am Abend mit "Kaffee und Kuchen sowie frisch gebackenen Plätzchen" für seinen Triumph belohnen.

Bö bewahrt Bundestrainer vor kuriosem Wetteinsatz

Um einen besonderen Wetteinsatz kam der deutsche Bundestrainer Uros Velepec herum. Der Slowene hatte versprochen, bei einem weiteren Doppelsieg (in Östersund siegte Roman Rees von Justus Strelow) nackt zum Wachs-Container zu laufen. "Dank Johannes (Bö, Anm.d.Red.) war das nicht nötig. Aber vielleicht nächstes Mal", sagte Velepec erleichtert.

Nawrath hatte wie Bö einmal danebengeschossen, war in der Loipe aber erneut stark unterwegs und konnte dem Norweger Sturla Holm Laegreid die entscheidenden Sekunden auf der letzten Runde der zehn Kilometer langen Strecke abnehmen. Laegreid kam zeitgleich mit Philipp Horn (Frankenhain) als Vierter (1/+39,1s) ins Ziel. Der fehlerfreie Johannes Kühn wurde Sechster (+44,3s) und machte das deutsche Quartett bei der Siegerehrung perfekt.

Deutschland bietet Norwegen die Stirn

"Wir haben sehr, sehr gut geschossen", sagte Doll im ZDF: "Stehend habe ich mich so sicher gefühlt, dass ich wusste, es wird eine Null. Es war wirklich ein geiles Gefühl. Wir hatten auf der Strecke überragende Skier, großes Lob an die Techniker." Schon beim Saison-Auftakt in Östersund waren die deutschen trotz Fluor-Verbots augenscheinlich sehr schnell und verdutzten auch die Norweger.

Vor der Saison hatten die Skandinavier die Deutschen bei einem Trainingswettbewerb in Norwegen die Grenzen aufgezeigt. Nach dem sensationellen Auftakt für die Männer und Frauen des DSV in Östersund hatten sich die Norweger in Östersund zurückgemeldet - in Lenzerheide geht der erste Punkt an Deutschland.

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