Özil war wegen seines Fotos mit dem türkischen Präsidenten Erdogan im Mai scharf kritisiert worden. Zwei Monate hatte er zu diesem Thema geschwiegen, jetzt verteidigte er seine Haltung und kritisierte den Deutschen Fußball-Bund wegen dessen Umgang mit ihm.
"Gefühl von Rassismus und Respektlosigkeit"
Im dritten Teil seiner Stellungnahme erklärte Özil seinen Abschied aus der Nationalmannschaft. Zuvor hatte er den DFB und vor allem dessen Präsidenten Reinhard Grindel, deutsche Medien und Sponsoren für ihren Umgang mit ihm kritisiert. "Mit schwerem Herzen und nach langer Überlegung werde ich wegen der jüngsten Ereignisse nicht mehr für Deutschland auf internationaler Ebene spielen, so lange ich dieses Gefühl von Rassismus und Respektlosigkeit verspüre", schrieb Özil.
Auslöser des Wirbels um Özil waren Bilder mit Erdogan bei einer Veranstaltung im Mai in London. In der Debatte, die vor und während der Weltmeisterschaft immer schärfer wurde, ging es bald auch um die Integration von Migranten und ihrer Nachkommen und um Fremdenhass. Während sich Nationalspieler Ilkay Gündogan, der sich ebenfalls mit Erdogan fotografieren ließ, kurz darauf äußerte, hatte Özil über Wochen geschwiegen.