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Sebastian Brendel

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Kanuten sollen Dopingkontrollen mitfinanzieren

Der Deutsche Kanu-Verband (DKV) will Dopingkontrollen von seinen Aktiven mitfinanzieren lassen. Das berichtet die Tageszeitung "Die Welt" unter Berufung auf Canadier-Olympiasieger Sebastian Brendel. Der DKV verspricht immerhin Besserung.

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Demnach informierte der DKV seine Athleten während des laufenden WM-Vorbereitungslehrgangs in Kienbaum darüber, dass die Sportler künftig einen Teil der fast verdoppelten Kosten für Dopingkontrollen bezahlen sollen. DKV-Präsident Thomas Konietzko bestätigte die Fakten, stellte jedoch schon für 2019 eine andere Lösung der kurzfristig eingetretenen Problematik in Aussicht.

"Es ist eine Farce"

Brendel machte aus seiner Empörung über die Pläne des Verbandes dennoch keinen Hehl.

"Alle Kaderathleten werden zur Kasse gebeten. Von Verbandsseite wurde uns gesagt, dass man das alleine nicht stemmen könne und deshalb uns Sportler in die Pflicht nimmt. Ich finde es gut, dass wir für einen sauberen Sport stehen. Aber das, was da jetzt von uns gewollt wird, geht gar nicht. Es ist eine Farce." Sebastian Brendel

Sponsoren-Gelder werden gekürzt

Der DKV will die diesjährigen Ausschüttungen aus seinem Sponsorenpool an die Athleten zur Finanzierung der Kostensteigerung kürzen. Brendel soll dadurch rund 300 Euro jährlich weniger erhalten. Insgesamt kommen rund 120 DKV-Athleten aus den Sparten Slalom und Rennsport in den Genuss von Sponsoren-Geldern des Verbandes. Konietzko sieht die Vorgehensweise seines Verbandes aufgrund der erst vor wenigen Wochen von zuvor 45.000 auf 87.000 Euro erhöhten Jahresumlage für die Nationale Anti Doping Agentur (NADA) besonders für zahlreiche Trainingskontrollen als unverzichtbar an.

"Wir haben keine andere Finanzierungsmöglichkeiten. Wir können nicht mit den Beiträgen unserer vielen Freizeitsportler den olympischen Hochleistungssport finanzieren. Deswegen müssen wir, auch wenn ich Sebastians Frust nachvollziehen kann, in den sauren Apfel beißen." Thomas Konietzko, DKV-Präsident

Haushalt auf Kante

Allerdings sollen die gekürzten Ausschüttungen nach Konietzkos Vorstellungen eine einmalige Ausnahme bleiben: "Dieses Jahr ist unser Haushalt auf Kante genäht und gibt das zusätzlich nicht her, so dass wir unsere Athleten beteiligen müssen. Ab 2019 müssen wir das aber nachhaltiger lösen."