Läufer am Jurasteig (Archivbild)
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Gut fünf Marathon-Läufe am Stück - das wollen die rund 140 Sportler schaffen, die in Dietfurt gestartet sind. (Archivbild)

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Fünfeinhalb Marathons am Stück: Jurasteig Ultratrail gestartet

Dieses Wochenende ist Dietfurt an der Altmühl wieder Schauplatz für Extremsportler aus der ganzen Welt. Am Freitag sind hier über 140 Läufer und Läuferinnen gestartet. Bis Sonntag legen sie bis zu 239 Kilometer zurück.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus der Oberpfalz am .

Der Jurasteig Nonstop Ultratrail, oder kurz Junut, hat mittlerweile Tradition in der Stadt Dietfurt im Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz. Seit 2011 findet der Laufwettbewerb entlang des Jurasteigs schon statt. Initiiert und organisiert haben das Ganze Gerhard und Margot Börner. Mit viel Herzblut, Aufwand und einer Schar an Helfern aus Familie, Freundeskreis, Laufbegeisterten, örtlichen Vereinen, Feuerwehren und Gastronomen stellten sie das Ereignis auf die Beine.

Junut unter neuer Leitung

Im vergangenen Jahr übergaben die beiden das Zepter allerdings an zwei neue Organisatoren: Christian Bley-Unger und Catarina Stosiek. Beide sind erfahrene Ultratrail-Läufer und haben im Landkreis Regensburg und in Cham bereits kleinere Laufwettbewerbe ausgerichtet. Diese fanden meist für den guten Zweck statt.

Fünfeinhalb Marathons am Stück

An dem Ablauf des Junut wird sich aber nichts ändern. Die Läufer legen auf der langen Strecke fünfeinhalb Marathons am Stück innerhalb von maximal 54 Stunden zurück. Normalerweise wird der Jurasteig von Wanderern in 13 Tagesetappen zurückgelegt. Es geht insgesamt 7.500 Höhenmeter bergauf und bergab, auf schmalen Pfaden, über Stock und Stein, bei Tag und bei Nacht. Über 140 Extremläufer und -läuferinnen aus sechs Nationen haben sich laut Veranstalter in diesem Jahr angemeldet. Nach dem Start um neun Uhr in Dietfurt werden die ersten Extremläufer bereits am Samstagabend wieder zurück im Ziel erwartet. Auf der Strecke selbst werden sie an 12 Stationen mit Essen und Trinken versorgt.

Enorme Strapazen und Glücksgefühle

Der Lauf ist eine körperliche Strapaze und bringt die Teilnehmer an ihre Grenzen. Die Sportler beschreiben es so: Der Lauf bedeutet Schlafentzug und Phasen, in denen man sich immer wieder fragt, was man hier überhaupt macht und warum man sich das antut. Manche Läufer schwören sich irgendwann stündlich, es nie wieder zu machen, und wenn dann alles vorüber ist, kann man es dennoch nicht erwarten, die Einladung fürs nächste Jahr zu bekommen, egal ob man die Strecke bezwungen hat und das Glücksgefühl genießt, oder ob der Junut einen in die Knie gezwungen und man noch eine Rechnung mit dem Trail offen hat.

"Nightmare Section" kurz vorm Ziel

Die Strecke verläuft vom Start in Dietfurt an der Altmühl nach Riedenburg, Kelheim, Bad Abbach, Schönhofen, Kallmünz, Schmidmühlen, Hohenburg, Kastl, Habsberg/Oberwiesenacker, Deining und Holnstein. Für die "Bambinis“, also die Läufer, die sich für die Distanz von 104 Kilometern entschieden haben, ist der Zieleinlauf in Pielenhofen. Von dort bringt sie ein Shuttle zurück nach Dietfurt.

Wer sich für die längste Distanz von 239 Kilometern angemeldet hat, den erwartet nach dem Habsberg der von vielen gefürchtete Abschnitt nach Deining, die sogenannte "Nightmare Section" – zu deutsch: der Albtraum-Abschnitt. Für die Läufer ist es nämlich die zweite Nacht ohne Schlaf. Ab Deining ist es aber nur noch ein lässiger Halbmarathon bis zum Zieleinlauf zurück in Dietfurt.

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