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Markus Weinzierl

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Fußballtrainer Markus Weinzierl: Vom Chefcoach zum Lehrling

Fußballtrainer Markus Weinzierl: Vom Chefcoach zum Lehrling

In neun Jahren führte er erst Regensburg und Augsburg in die Erfolgsspur, dann folgte bei Schalke der erste Dämpfer - und der erste Rauswurf. Markus Weinzierl will die intensive Zeit erst einmal sacken lassen und sich im Ausland fortbilden.

Über dieses Thema berichtet: Blickpunkt Sport.

Der frühere Trainer von Jahn Regensburg und dem FC Augsburg war nach einem kurzen Gastspiel auf Schalke zum Ende der Saison 2016/17 beurlaubt worden. Wie es mit ihm weitergeht? So richtig rauslassen wollte Markus Weinzierl in Blickpunkt Sport nichts. Gerüchte, wonach er neuer Nationaltrainer Österreichs werden könnte, umschiffte der gebürtige Straubinger elegant.

"Da gibt's natürlich jetzt Geschichten. Es ist klar, dass Nationaltrainer eine tolle Aufgabe sein kann - und Österreich auch ein schönes Land ist. Aber diese Geschichten gibt's außenrum irgendwo und die kann ich und will ich nicht kommentieren" Markus Weinzierl

Auch ein Trainer-Job in Bayern oder sogar beim FC Bayern - wie es Thomas Müller mit einem Augenzwinkern empfahl - kommt für Weinzierl nicht in Frage. "Ich glaube schon, dass das sehr, sehr viele wollen", sagte er mit Blick auf den Trainerjob beim FC Bayern nach Heynckes: "Bei Bayern München erfolgreich zu sein, ist das Schwerste, was man sich vorstellen kann, weil eigentlich alle drei Titel Programm sind."

Amüsiert und gelassen nimmt Weinzierl derzeit alle Spekulationen wahr. Denn er schließt eine zeitnahe Rückkehr auf eine Trainerbank, wo auch immer, aus. "In neun Jahren hast Du keine Zeit, links und rechts zu schauen, was anderes machen. Oder überhaupt zu überdenken, wie Du arbeitest", erklärte Weinzierl, der die Auszeit nach dem Schalke-Aus genießt.

Weiterbildung in Österreich, England und Spanien

"Das Positive ist, zu reflektieren, was machen andere Vereine, was machen andere Trainer. Da ist in Österreich in der Sommer-Vorbereitungsphase eine gute Gelegenheit, auch andere Mannschaften zu beobachten. Das habe ich gemacht. Und das völlig ohne Stress", so Weinzierl, der demnächst in England und Spanien Trainer-Kollegen ("Ich glaube, dass man sich von allen was abschauen kann ... Ich glaube, dass es Kleinigkeiten mal hier, mal da sind. Im Endeffekt musst Du Deinen eigenen Weg gehen, Deine Erfahrungen machen und Deinen Typ entwickeln") über die Schulter schauen will.

Und irgendwann bestens vorbereitet zurückkehren.

"Ich bin wirklich in einer Phase, wo es mir gut tut nach neun intensiven Jahren, erst einmal einen gewissen Abstand zu haben, in Ruhe weiterzuschauen und mich selbst aufzustellen, um die nächste Aufgabe besser zu gestalten als auf Schalke." Markus Weinzierl

Dass er im aktuellen Hype um junge Trainer wie Julian Nagelsmann und Domenico Tedesco fast schon ein "Oldie" ist, sieht er nicht als Problem. "Es gibt immer wieder Phasen. Aktuell sind's die jungen Trainer, die unbefleckt sind, die ein wenig in den Vordergrund gerückt werden. Deswegen finde ich es ganz angenehm, dass Jupp Heynckes wieder zurück ist und es nicht nur die jungen Guten gibt, sondern auch erfahrene Gute. Und es wird sich auch wieder drehen", sagt der 42-Jährige.