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Joachim Löw

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Fußball-Bundestrainer Joachim Löw im BR-Exklusivinterview

Bundestrainer Joachim Löw ist weiter für den Videobeweis, den Wechsel von Sandro Wagner zum FC Bayern befürwortet er, bei der WM plant er weiter mit Torwart Manuel Neuer. Dies und noch mehr hat er im Exklusivinterview mit BR Sport verraten.

Über dieses Thema berichtet: BR24Sport im Radio.

Joachim Löw zum Videobeweis

"Ich finde ihn absolut gut. Er macht den Fußball gerechter. Ich glaube, in der Bundesliga gab es in diesem Jahr über 30 Entscheidungen, die sich im Nachhinein als richtig erwiesen haben, nachdem man die Videoaufzeichnung gesehen hat. Es gab auch ein paar Fehlentscheidungen, das muss man auch sagen. Daher müssen wir alle noch daran arbeiten, dass die Technik funktioniert. Wichtig ist auch, dass der Videoassistent hervorragend geschult ist, um zu erkennen, in welcher Situation er eingreift und dem Schiedsrichter einen Tipp gibt und in welcher nicht. Der Schiedsrichter muss die Oberhand behalten. Aber als Hilfestellung finde ich das gut, gerade auch wenn man sieht, was heute alles auf dem Spiel steht."

Löw zur Situation des verletzten Manuel Neuer

"Der Plan ist, dass er im Februar oder März wieder vollumfänglich trainieren kann. Wir werden dem Manu auf jeden Fall alle Möglichkeiten offen halten. Er ist der beste Torhüter der Welt, unser Rückhalt und unser Kapitän. Mit dieser Ausstrahlung, brauchen wir ihn unbedingt. Von daher ist im Moment alles im Plan."

Löw zum Wechsel von Sandro Wagner von Hoffenheim nach München

"Wir haben im Vorfeld darüber gesprochen, auch beim Länderspiel im November. Für ihn ist das natürlich eine andere Situation jetzt. In Hoffenheim gehörte er normalerweise immer zur Anfangsformation. In München weiß man, dass sich das vielleicht ändert. Auf der anderen Seite habe ich ihm auch gesagt, dass er wahrscheinlich genug Möglichkeiten bekommt. Die Bayern sind noch in allen drei Wettbewerben vertreten, und es spielt immer Robert Lewandowski. Sie haben im nächsten Jahr viele Spiele. Ich habe ihm auch ans Herz gelegt, nochmal mit den Trainern und Jupp Heynckes zu reden, wie sie mit ihm planen."

Löw zum schwachen Abschneiden der Bundesligisten in Europa

"Warum die Ergebnisse nicht so gestimmt haben, hat bei jedem Verein andere Gründe. Was mich manchmal ein bisschen stört ist, dass manche Mannschaften das ganze Jahr von einem Platz in Europa sprechen und alles darauf ausrichten, dieses Ziel zu erreichen. Wenn es aber dann in die neue Saison geht und diese Spiele stehen an, dann dann hört man manchmal, die Belastung sei zu hoch oder man sieht nicht die Stammelf auf dem Platz. (...)
Jeder Verein muss selber entscheiden, wie er eine Europapokalsaison angeht. Ich denke, dass viele Vereine mit den vielen Spielen und Reisen noch nicht umgehen können. Das erfordert ein bisschen eine andere Denkweise. Die Bayern und Dortmund sind das gewohnt und haben ihre Kader auch danach ausgerichtet. Aber manche Mannschaften haben dann gerade in diesen internationalen Spielen viel rotiert. Und dann muss man in Kauf nehmen, dass man in der Europa League nicht ins Achtelfinale kommt, weil die anderen oft mit ihrer besten Mannschaft spielen. Dazu kommt, dass die Mannschaften aus Frankreich oder auch aus den skandinavischen Ländern aufgeholt haben. Wir müssen schon aufpassen, dass das nicht zur Regel wird."


Was Löw sonst noch gesagt hat, speziell zur Nationalmannschaft und den WM-Planungen, lesen und hören Sie in den nächsten Tagen unter BRsport.de. Das ausführliche Gespräch von BR-Sportreporterin Heike Otto mit dem Bundestrainer auch in den Sport-Jahresrückblicken auf B5 aktuell am 26. und 31. Dezember.