Ralf Rangnick und Max Eberl
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FC Bayern: Trainersuche wird zur Seifenoper

Ralf Rangnick hat sich für die Nationalmannschaft Österreichs entschieden und dem FC Bayern abgesagt. Der 65-Jährige wird dafür in der Alpenrepublik gefeiert. Für die italienische Gazetta dello Sport ist die Suche dagegen eine Seifenoper.

Über dieses Thema berichtet: BR24 im Radio am .

Während der FC Bayern auf seiner Trainersuche die Absage des dritten Wunschkandidaten verkraften muss, ist die Freude in Österreich über den Verbleib von Ralf Rangnick als Nationaltrainer riesig. "Wenn das nicht ein Fußball-Märchen ist, was dann?", schrieb der Kurier, nachdem der Österreichische Fußball-Bund (ÖFB) Rangnicks Verzicht auf die Nachfolge von Thomas Tuchel beim Rekordmeister vermeldet hatte.

Nach der "Fußball-Sensation" (Heute) und der "Überraschung schlechthin" (Kleine Zeitung) könne gemeinsam mit "Erfolgstrainer" Rangnick (Der Standard) "der volle Fokus nun endgültig auf die EM in Deutschland gerichtet werden" (Salzburger Nachrichten).

"JAAA! Ralf Rangnick bleibt unserem ÖFB-Team treu." Kronen-Zeitung

Rangnick zwingt Bayern zu Plan D

Mittlerweile muss sich der FC Bayern wohl zunehmend Gedanken machen, warum es auch im dritten Anlauf nicht mit einem Coach geklappt hat. Der kicker sieht in der Entwicklung "ein Desaster", und fragt, "wie unattraktiv kann ein Verein für Trainer geworden sein?". "Gott ist das peinlich" titelte dagegen die Bild, die schon eine Zusage vermeldet hatte.

Mit Interesse blickt man auch die europäische Presse auf das Geschehen in München. Die spanische Marca bringt die bislang enttäuschende Suche ziemlich simpel auf den Punkt: "Der FC Bayern findet niemand, der möchte". Und auch auf der Insel, der Heimat von Starstürmer in Harry Kane, verfolgt man die Münchner Trainerfindung mit Interesse. The Sun titelt in Großbuchstaben, dass der Move des FC Bayern für den Man-United Flop-Trainer Rangnick kollabiert ist. Für die Daily Mail - "Ralf Rangnick 'Turns down' Bayern Munich Job" - zwingt der 65-jährige Fußballlehrer die Bayern sich einen Plan D auszudenken. Und die italienische Gazetta sieht auf der FC-Bühne "die Bayern, eine Seifenoper."

FCB muss eine Variante aus dem Hut zaubern

Mitleid mit dem Rekordmeister ist nach der öffentlichkeitswirksame Abfuhr dagegen rar gesät. "Zunehmend schmerzhaft", schrieb der Standard, werde die Trainersuche für die Münchner, die "nach Absagen der Wunschtrainer Xabi Alonso, Julian Nagelsmann und nun Rangnick als Nachfolger des scheidenden Thomas Tuchel im Sommer eine neue Variante aus dem Hut zaubern" müssen (Österreich).