Bayern München - SC Freiburg

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FC Bayern: Defensive Schwächen und wunderbarer Fußball

"Es ist nicht alles wunderbar," fasste Jupp Heynckes den ersten Auftritt des FC Bayern bei seiner vierten Amtszeit zusammen. Der 72-Jährige übte Kritik, hatte neben defensiven Schwächen aber auch "wunderbaren Fußball" gesehen.

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Mit dem 5:0-Erfolg gegen den SC Freiburg hat Jupp Heynckes ein starkes Comeback beim Rekordmeister abgeliefert. Nach zuletzt zwei sieglosen Spielen bewältigte die Mannschaft die Pflichtaufgabe souverän und locker.

Es war der höchste Ligasieg der aktuellen Saison und für den Triple-Trainer der 322. Sieg im 643. Bundesligaspiel. Obwohl der Start geglückt ist, sieht der 72-Jährige jedoch noch keinen überschwänglichen Grund zur Freude. "Ich denke, dass man ein 5:0 gegen Freiburg nicht überbewerten darf. In der ersten Halbzeit haben wir Chancen zugelassen, im Aufbauspiel Fehlpässe gespielt."

Heynckes sieht positiven Anfang

Der Coach will nichts beschönigen: "Es ist nicht alles wunderbar." Dass Freiburg in der ersten Halbzeit zu guten Chancen gekommen war, "darf uns nicht passieren, da müssen wir viel sicherer und kompakter sein, dürfen nicht in der Vorwärtsbewegung Bälle verlieren", analysierte Heynckes ruhig, aber bestimmt. "Da muss man hellwach sein, das waren wir in der ersten Halbzeit nicht. Darüber werden wir sprechen, das müssen wir abstellen." Aber Heynckes hatte neben defensiven Schwächen auch "wunderbaren Fußball" im von ihm gewohnten 4-3-3-System gesehen. "Wir haben gut aufgebaut und immer wieder gut verlagert", lobte er.

Für Heynckes war es aber nur ein "positiver Anfang", denn er sieht noch viel Arbeit und größere Herausforderungen auf den FC Bayern zukommen. "Es kommen schwerere Gegner, dann müssen wir viel souveräner agieren." Schon am Mittwoch wird in der Champions League gegen Celtic Glasgow der nächste Sieg erwartet. Auch danach gegen RB Leipzig und Borussia Dortmund müsse man defensiv viel konzentrierter zu Werke gehen. Das sei "fundamental im Fußball".

Thiago: "Wir spielen wieder wie ein Team"

Auch Thomas Müller wollte nicht zu viel Euphorie verbreiten: "So leid es mir tut, aber wir können nicht mitsingen bei den Lobeshymnen" sagte der Offensivakteur, den Heynckes als Führungsspieler in die Pflicht nehmen will. Es sei "nicht alles perfekt" gewesen. Thiago ergänzte dagegen: "Wir spielen wieder wie ein Team." Das sei Heynckes' Verdienst, der 72-Jährige zeige der Mannschaft, "wie einfach Fußball sein kann".

Das gefällt auch den Fans, die ihren Trainer-Liebling mit dem im Triple-Jahr kreierten "Jupp-Jupp-Jupp"-Schlachtruf willkommen hießen. Das große Interesse an seiner Person kann Heynckes annehmen. Es "beflügelt, gibt Rückenwind. Aber das ist das eine, das andere ist, mit der Mannschaft weiter zu arbeiten und einiges zu verändern, damit wir in der Erfolgsspur bleiben."