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Franck Ribéry wirft sein Trikot Richtung Ersatzbank

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Es brodelt weiter beim FC Bayern: ein Sieg, aber keine Harmonie

Nicht einmal ein 3:0-Sieg in der Champions League sorgt nach der Niederlage gegen Hoffenheim für Ruhe beim FC Bayern München. Franck Ribéry wirft sein Trikot Richtung Bank, Arjen Robben vermisst den Spaß. Nur Trainer Carlo Ancelotti ist zufrieden.

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Der FC Bayern kommt nach einem glanzlosen 3:0 (1:0) zum Auftakt der Champions League gegen den RSC Anderlecht nicht zur Ruhe. Allen voran sorgt Franck Ribéry für Misstöne. Der Franzose hatte nach seiner Auswechslung (77.) sein Trikot wutentbrannt in Richtung Ersatzbank geschleudert. Sportdirektor Hasan Salihamidzic deutete klare Konsequenzen an. "So etwas darf nicht passieren. Wir sind der FC Bayern. Das ist nicht okay, darüber werden wir sprechen", sagte er.

Die Mitspieler nahmen Ribéry zwar in Schutz, Trainer Carlo Ancelotti äußerte aber ebenso Unverständnis: "Ich verstehe, dass Spieler 90 Minuten durchspielen wollen. Aber manchmal verstehen sie nicht, wie jetzt Franck Ribéry, dass ich nicht wegen der Leistung auswechsle. Er hatte vor dem Spiel kleinere Probleme. Ich verstehe seine Reaktion nicht."

Arjen Robben brachte hingegen die lethargische Spielweise seiner Mannschaft auf die Palme. Mit Blick auf die frühe Hinausstellung von Sven Kums (11.) sprach der Niederländer Klartext: "Bei allem Respekt. Nach der Roten Karte musst du die aus der Arena schießen. Gegen stärkere Gegner bekommen wir so Probleme."

"Wir spielen vor eigenem Publikum, da musst du richtig Bock haben und dem Publikum was zeigen. Wir müssen uns hinterfragen und kritisch sein. Ich will Spaß haben auf dem Platz, das hatte ich nicht." Arjen Robben

Interview-Rebell schießt den Führungstreffer

Irgendwie dazu passend ist, dass ausgerechnet Robert Lewandowski, der in den vergangenen Tagen mit einem Interview für reichlich Unruhe gesorgt hatte, die Münchner auf die Siegerstraße gebracht hat Herausgespielt war der Treffer allerdings auch nicht, für die Führungstreffer war ein Elfmeter nötig.

Ancelotti zufrieden mit dem Sieg

Einzig und allein Trainer Ancelotti bilanzierte die Partie seiner Elf in gewohnter stoischer Ruhe. "Ich habe einen Sieg erwartet, und wir haben gewonnen. Es war keine Top-Leistung, aber die Leistung, die wir in dieser Phase benötigen. Ich bin zufrieden", sagte er. Dabei hatte er vor der Partie noch eine deutliche Reaktion gefordert. "Es sei wichtig, dass wir nach der Niederlage guten Fußball zeigen", lautete seine Maßgabe eigentlich. Doch auch nach dem Anderlecht-Sieg bleiben Fragen: Wo ist die Spielidee? Welche Strategie verfolgt Ancelotti?

Der Italiener wird in den kommenden Wochen wohl noch kritischer beobachtet werden. In der Bundesliga geht es im nächsten Spiel gegen Mainz und die Münchner sollten dringend die Niederlage gegen Hoffenheim ausmerzen und sich neues Selbstvertrauen erarbeiten. Denn in der Champions League geht es im nächsten Gruppenspiel am 27. November gegen ein ganz anderes Kaliber: Paris Saint-Germain, das Team um 222-Millionen Mann Neymar.