Er ist ein Mann für die ganz großen Tore: Das 3:1 gegen Schweden im Viertelfinale der Olympischen Spiele - eines der wichtigsten im gesamten Turnier - geht auf das Konto von Dominik Kahun. Damit hat er sich auch bei den großen Klubs in Übersee empfohlen. Silber in Pyeongchang macht's möglich. Ein Erfolg, den der 22-Jährige erst noch verarbeiten muss: "Nein, ich kann’s noch nicht richtig in Worten fassen. Die Meisterschaften hab ich jetzt schon so in mir. Das merk ich schon, aber das mit Olympia. Ich weiß immer noch nicht, was da passiert ist."
Angefangen hat alles in Tschechien
Kahun wurde in der Nähe von Marienbad geboren und das Eishockey-Gen quasi gleich mit in die Wiege gepackt: "In Tschechien ist es normal, dass jeder, sobald er kann, aufs Eis geht und das Mal ausprobiert, weil jeder, ist natürlich fasziniert von der Nationalmannschaft in Tschechien." Eishockey hat dort einen großen Stellenwert, erklärt der Center: "Deswegen bin ich auch zum Eishockey gekommen."
Ins Internat nach Mannheim
Das große Vorbild beim fast täglichen Ausflug aufs Eis "war immer Jaromir Jagr." Vom tschechischen Superstar hat er sich einiges abgeschaut, und nachgemacht in seiner neuen Heimat. Auch wenn er in der Jugend noch zeitweise in Tschechien spielte, aufgewachsen ist er hauptsächlich in Deutschland: "Irgendwann ging’s weiter in der Schule, Gymnasium und deswegen habe ich nach einem Internat in Deutschland gesucht. Beste Stelle war einfach bei den Jung-Adlern. So bin ich dann nach Mannheim gekommen."
Über Riessersee nach München
Über Riessersee ging es dann nach München, wo er mittlerweile um den dritten Titel spielt, und nicht nur Mannschaftskollegen wie und Maxi Kastner verblüfft und begeistert: "Der Dominik, der hat viele Fähigkeiten, wo man einfach sagt, die kann man nicht lernen. Und ab und zu macht er Dinge, wo alle sagen wow", schwärmt Maurer. Teamkollege Kastner sieht die große Stärke in seiner Schnelligkeit. Zudem "seine Agilität", allerdings ist er "jetzt nicht der großartige Körperspieler."
Das Körperliche und das vielleicht zu geringe Gewicht stand einer NHL-Karriere bislang im Wege. Doch nun hat Kahun sich freigeschwommen und gibt offen zu: "Das ist natürlich mein Traum." Dabei habe er nur seine Job gemacht. Um die anderen Sachen kümmere sich sein Agent.
Fokus auf die Meisterschaft
Die Chicago Blackhawks sollen an ihm dran sein, soviel ist mittlerweile durchgesickert. damit beschäftigen will sich Kahun aber erst frühestens Anfang nächster Woche, denn sein der Agent "sagt mir jetzt auch gar nix in den Playoffs, weil ich soll mich da nur auf Eishockey konzentrieren." Trotz des möglichen Wechsels nach Übersee ist für den Angriffsspieler klar: "Ich kann mit München Meister werden. Nur an des denke ich jetzt."