Laura Nolte (l) und Deborah Levi aus Deutschland jubeln mit ihrer Goldmedaille.
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Doppelerfolg im Zweierbob: Nolte schnappt sich Gold vor Jamanka

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Doppelerfolg im Zweierbob: Nolte schnappt sich Gold vor Jamanka

Erster olympischer Doppelerfolg der deutschen Frauen im Zweierbob: Die Olympia-Debütantin Laura Nolte raste im Eiskanal vor der Pyeongchang-Olympiasiegerin Mariama Jamanka zu Gold.

Die erst 23-Jährige Laura Nolte (Winterberg) zeigte im olympischen Zweierbob-Wettbewerb keine Nerven. Mit vier fast perfekten Läufen - nur im letzten gab es kurz vor dem Ziel einen kleiner Ruckler - rasten sie und Anschieberin Deborah Levi im Eiskanal souverän zu Gold. Silber ging an Mariama Jamanka (Oberhof), Olympiasiegerin von Pyeongchang, mit Sprinterin Alexandra Burghardt vom oberbayerischen Klub Wacker Burghausen. Jamanka fehlten am Ende 0,77 Hundertstel auf Nolte. Auf den dritten Rang kam die US-Amerikanerin Elana Meyers Taylor mit einem Rückstand von 1,52 Sekunden auf die neue Olympiasiegerin. Das hervorragende deutsche Ergebnis komplettierte Kim Kalicki (Wiesbaden), die sich im letzten Durchgang noch auf den vierten Platz verbesserte.

Perfekter Auftritt schon vom Start weg

Schon nach zwei Läufen hatte das Zwischenergebnis die Athletinnen vom Doppelerfolg träumen lassen: Die hoch gehandelte Laura Nolte hielt dem Druck stand und lag vor dem Finale am Samstag mit zwei Bahnrekorden klar auf Goldkurs, dahinter hatte Jamanka zumindest die Silbermedaille im Visier. Der Vorsprung vor Pyeongchang-Olympiasiegerin Jamanka betrug bereits eine halbe Sekunde. Vizeweltmeisterin Kim Kalicki benötigte für den Sprung aufs Podium als Sechste dagegen eine kleine Aufholjagd: Die drittplatzierte Meyers Taylor war bereits 0,6 Sekunden entfernt.

Nolte rast der Konkurrenz davon

Nolte setzte auch im dritten Lauf mit Bahnrekord den Maßstab für die Konkurrentinnen. Jamanka unterlief im Eiskanal dagegen ein kleiner Fehler und der Rückstand auf die Konkurrentin wuchs um 24 Hundertstel. Elana Meyers Taylor (USA/+1.17) kam nicht an die guten Fahrten des deutschen Duos heran, blieb aber Dritte. Kalicki konnte zwar auf Platz fünf vorrücken, doch der Rückstand auf Bronze wuchs auf 0,77 Sekunden.

V.l.n.r.: Mariama Jamanka, Alexandra Burghardt, Laura Nolte, Deborah Levi
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V.l.n.r.: Mariama Jamanka, Alexandra Burghardt, Laura Nolte, Deborah Levi

Jamanka: "Meine letzten Olympischen Spiele"

Nach dem Gewinn der Silbermedaille sagte Jamanka, Peking seien ihre letzten Olympischen Winterspiele gewesen. Die vier Jahre bis Mailand und Cortina d'Ampezzo 2026 seien "definitiv zu lang", sagte die 31-Jährge: "Nach den letzten Jahren, die sehr kräftezehrend waren, bin ich unfassbar glücklich über diese Medaille." Jamanka hatte 2018 in Pyeongchang völlig überraschend Olympia-Gold im Zweierbob gewonnen, in der Folge aber auch viele Enttäuschungen erlebt. Die Silbermedaille hinter Nolte sei daher "nicht abzusehen" gewesen: "Die letzten Jahre waren nicht so, wie ich es mir gewünscht hätte."

Über ihre nahe Zukunft habe sie aber noch nicht entschieden, so Jamanka. So sei St. Moritz, Schauplatz der kommenden WM 2023, "immer eine Reise wert". Jamanka benötigt allerdings eine neue Anschieberin, da Alexandra Burghardt sich wieder auf ihre Karriere in der Leichtathletik konzentrieren wird. Deutschlands derzeit beste Sprinterin hatte erst im vergangenen Sommer ihr Olympia-Debüt in Tokio gefeiert, nun nahm sie die anstehenden Spiele 2024 ins Visier. Der Erfolg in der Eisrinne sei "ein großer Ansporn für Paris. Jetzt freue ich mich erstmal über diese Medaille".

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Peking 2022 - Bob
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