Fehler zulassen wollte Bundestrainer Joachim Löw, aber das Spiel überlassen sollten seine Spieler den Franzosen nicht. Genau das taten sie jedoch besonders in den ersten 45 Minuten: Aktivität und Spielkultur zeigten anfangs nur die Blauen. Erst in der zweiten Halbzeit wachte der Weltmeister auf, machte es sich trotz dem zwischenzeitlichen Ausgleich aufgrund eines Abwehrfehlers und dem dadurch entstandenen erneuten Rückstands selbst schwer. Nur durch ein Last-Minute-Tor konnte auch das 21. Spiel in Folge ohne Niederlage abgeschlossen werden.
Frankreich zaubert sich zum Führungstreffer
Mesut Özil zeigte in der dritten Minute zwar die erste Einschussmöglichkeit, Steve Mandana konnte parieren. Danach ließ der Weltmeister die Franzosen ins Spiel kommen. Der Münchner Corentin Tolisso leitete einen Gegenstoß ein (6.) und Anthony Martial (7.) traf das Außennetz. Nach 19 Minuten zwang Alexandre Lacazette den Keeper Trapp zu seiner ersten Aktion, bei der er den Ball aber sicher zur Ecke klären konnte. Gelegentliche Angriffe der Löw-Truppe durch (20., 25.) Mats Hummels oder Plattenhardt wurden von der kompakt stehenden französischen Abwehr geblockt.
Nach einer halben Stunde musste sich aber Trapp erneut strecken. Als dann aber Martial seinen Gegenspieler Niklas Süle im Strafraum austanzte und Alexandre Lacazette (34.) auf den deutschen Kasten zulief und abzog, kam der Keeper nicht mehr an den Ball. Julian Draxlers und Timo Werners Angriffsversuche (40., 41.) waren zu ungefährlich, deshalb gingen die Franzosen mit der verdienten Führung in die Halbzeitpause.
Ausgleichstreffer, Patzer und Last-Minute-Ausgleich
In der zweiten Hälfte blieb Hummels draußen, für ihn kam Antonio Rüdiger. Der sorgte auch für einen Schub beim deutschen Team. Belohnt wurde das durch Timo Werners eiskalt verwandelten Ausgleichstreffer nach einem schönen Zuspiel Özils in der 56. Minute. Nach 65 Minuten durfte Mario Götze sein Comeback in der Nationalmannschaft feiern. Allerdings kassierte das deutsche Team ausgerechnet in dieser Drangphase den erneuten Rückstand, als sie den Franzosen im Mittelfeld erneut zu viel Platz ließen. Kurz, nachdem Torhüter der Franzosen einen Freistoß von Kroos nur mit den Fingerspitzen ablenken konnte, erzielte Lacazette (71.) nach unbedrängtem Zuspiel seinen zweiten Treffer. Als alle sich bereits mit der ersten Niederlage seit 20 Spielen abgefunden hatten, gelang Lars Stindl in der Nachspielzeit (90. +3) noch der Ausgleichstreffer.