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Bernd Hollerbach übernimmt beim Hamburger SV

Bernd Hollerbach übernimmt beim Hamburger SV

Jetzt ist es offiziell: Der Unterfranke Bernd Hollerbach ist neuer Cheftrainer beim Hamburger SV. Der ehemalige Coach der Würzburger Kickers übernimmt eine der heikelsten Positionen der Bundesliga und wird Nachfolger von Markus Gisdol.

Um kurz nach halb eins fuhr Hollerbach beim Tabellenvorletzten der Fußball-Bundesliga vor. Auf seinem Auto zeigte Hollerbach mit einem Aufkleber aber immer noch seine Verbundenheit mit den Würzburger Kickers. Mit seinem Heimatverein war der 48-Jährige von der Regionalliga in die 2. Liga aufgestiegen und nach dem sofortigen Wiederabstieg im vergangenen Sommer zurückgetreten.

Beim HSV war Hollerbach von 1996 bis 2004 als Linksverteidiger aktiv. Der Mann fürs Rustikale erarbeitete sich damals mit seiner Spielweise den Spitznamen "Holleraxt" und wurde zum Publikumsliebling. Ein Spruch von damals ist an der Elbe längst Kult: "An mir kommt entweder der Ball vorbei oder der Gegner. Aber niemals beide zusammen."

Kann Hollerbach auch Bundesliga-Trainer?

Lange war der gelernte Metzger auch als Co-Trainer von Felix Magath in der Bundesliga unterwegs und der traut ihm auch zu, den HSV wieder in geordnete Bahnen zu bringen. "Die Mannschaft darf damit rechnen, dass sie besser trainiert wird und besser geführt wird. Und zwar so, dass sie nicht nur gegen direkte Konkurrenten gewinnen kann, sondern auch gegen Mannschaften, die eigentlich stärker besetzt sind", sagte Magath, der von 2007 bis 2012 beim VfL Wolfsburg und bei Schalke 04 auf Hollerbach als Assistenen setzte, der "Bild"-Zeitung.

Durchschnittlich nicht einmal ein Jahr hielt zuletzt ein Trainer beim Hamburger SV durch. Der Bundesliga-Dino, seit der ersten Bundesliga-Saison immer erstklassig, kämpft seit Jahren um das Überleben in der Bundesliga.

Gisdol muss nach Krisensitzung gehen

Gestern hatte sich der Traditionsklub von seinem bisherigen Cheftrainer Markus Gisdol getrennt - nach einer Heimniederlage gegen den 1. FC Köln und der Stagnation auf Abstiegsplatz 17. Am Morgen wurde die Trennung beschlossen, in einem anschließenden Pressegespräch hatte HSV-Vorstandschef Heribert Bruchhagen bereits angekündigt, dass der Gisdol-Nachfolger schon gefunden sei.

Bruchhagen: Neuer Trainer soll Verunsicherung lösen

Die Aufgabe des neuen Coaches umriss Bruchhagen mit branchenüblichen Floskeln: "Wir erhoffen uns durch den Trainerwechsel, dass die Verunsicherung der Mannschaft gelöst wird und zusätzlich einzelne Dinge, die nach unserer Einschätzung dazu geführt haben, dass wir in diese prekäre Situation gekommen sind. Wir haben unsere Kriterien angewendet und danach die Entscheidung getroffen." Und noch etwas erhofft sich Bruchhagen durch den Wechsel auf dem Trainerstuhl: Kontinuität. Damit der HSV nicht zeitnah Trainer Nummer 23 in diesem Jahrhundert suchen muss.