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Verbraucherschutz warnt: Datenklau mit Leihrädern?

Verbraucherschutz warnt: Datenklau mit Leihrädern?

An fast jeder Ecke in München steht eines der 7.000 gelben Leihräder des Startup-Unternehmens Obike aus Singapur. Wer es nutzt, muss aber wissen: Das Unternehmen zeichnet alle Fahrten durch eingebauten GPS-Sender auf. Von Johannes Reichart

Über dieses Thema berichtet: BR24 am .

"Wann steht der Verbraucher auf, wo geht er seinen Kaffee trinken, wo geht er zur Arbeit. Das heißt, man kann anhand der Bewegung, der Orte, die man besucht, nachvollziehen, wie der Tagesablauf ist", warnt Tatjana Halm vom Verbraucherschutz München, "und dementsprechend kann man dann ein Profil erstellen."

Generierung von Heatmaps bei Obike

Auf Anfrage räumt Obike ein, dass es tatsächlich sogenannte Heatmaps generiert, also Bewegungsdiagramme im ganzen Stadtgebiet, um die Fahrten der Räder nachzuvollziehen. Das Unternehmen betont:

"Diese Daten sind jedoch vollständig anonymisiert, das heißt, Obike kann die Bewegungsdaten keinen einzelnen Nutzern zuordnen." Obike

Auch vor der Zentrale des städtischen Konkurrenten stehen Obikes . Die Münchner Verkehrsgesellschaft betreibt eigene Leihräder, auch diese haben ein eingebautes GPS.

Das bleibe während der Fahrt jedoch ausgeschaltet, erklärt die MVG. Nur Startpunkt und Endpunkt werden gespeichert.

"Das reicht uns eigentlich aus, um zu sagen, zu welchem Zeitpunkt wo die Räder verfügbahr sein müssen. Aktuell sehen wir keinen Sinn dahinter, Bewegungsdaten zu tracken."Kilian Kärger, Münchner Verkehrsgesellschaft

Noch ist das Geschäft mit Leihrädern nicht gewinnbringend, also ist die Versuchung, mit den Daten zusätzlich zu verdienen, groß.