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Supercomputer mit Handy-Chips für Nuklearfabrik

Die berühmt-berüchtigten Sandia Labs in New Mexiko haben einen Supercomputer auf ARM-Basis geordert. Die Auslieferung steht kurz bevor. Es wird der bislang größte Zahlenfresser mit Handy-Chips. Von Achim Killer

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Die Sandia Labs bilden das Zentrum der amerikanischen Kernwaffen-Entwicklung. Mittlerweile findet die hauptsächlich im Rechner statt. An den Labs stehen denn auch oft die stärksten der USA. Und der bei Hewlett-Packard bestellte Handy-Chip-Zahlenfresser würde aktuell zu den Top 100 der Welt gehören.

Prozessor-Kerne und Kernspaltung

„Astra“, Sterne, heißt der Rechner. Er wird aus 2500 Einheiten, so genannten Knoten, bestehen. Jeder mit zwei Prozessoren, von denen wiederum jeder 28 Kerne hat. Insgesamt ergibt das 145.000 Kerne, die es auf eine Leistung von 2,3 PetaFlOPS bringen, 2,3 Billiarden Rechenaufgaben pro Sekunde.

Mehr als Bombenbauer brauchen

Vor 20 Jahren knackte der erste Supercomputer die TeraFlOPS-Marke – eine Billion Rechenaufgaben. Damals stellte die USA ihre Kernwaffentests ein. Seitdem jagen sie Atombomben nur noch virtuell im Computer hoch. Mittlerweile liegt die Rechenleistung um den Faktor 100.000 über dem, was Bombenbauer brauchen.

Tricks der Handy-Bauer

Die Herausforderung, der Supercomputer-Hersteller heute stellen müssen, ist der immense Energieverbrauch der Maschinen. Deshalb sind sie auch auf Handy-Chips verfallen. Die für Geräte mit einem gefühlt stets zu schwachen Akku entwickelten ARM-Prozessoren gelten generell als besonders energieeffizient. Und für Smartphones behelfen sich die Hersteller zusätzlich noch mit einem Trick: sie koppeln je einen starken und einen sparsamen Prozessor-Kern. Bei schwierigen Aufgaben muss der starke ran. Leichte schafft auch der sparsame. Um Strom für Chips und Kühlung dreht sich derzeit alles im Supercomputing. Man kann sich daher den Künftigen Rechner für die Sandia Labs durchaus als 2.500 vernetzte Smartphones vorstellen.