Die ChatGPT-Entwickler Firma OpenAI in San Francisco hat auf die Klage der New York Times reagiert und diese als unbegründet bezeichnet. So bestreitet das KI-Unternehmen, die Artikel der Zeitung wortwörtlich wiedergegeben zu haben.
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Die ChatGPT-Entwickler Firma OpenAI in San Francisco hat auf die Klage der New York Times reagiert und diese als unbegründet bezeichnet.

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OpenAI versus New York Times: Streit um Urheberrechte eskaliert

Die ChatGPT-Entwickler Firma OpenAI in San Francisco hat auf die Klage der New York Times reagiert und diese als unbegründet bezeichnet. So bestreitet das KI-Unternehmen, die Artikel der Zeitung wortwörtlich wiedergegeben zu haben.

Worauf dürfen KI-Sprachmodelle im Netz zugreifen? Diese Frage dürfte in den kommenden Monaten vermehrt Gerichte in den USA und der EU beschäftigen. Das jüngste Beispiel ist besonders prominent, weil hier eine der renommiertesten Tageszeitungen der Welt, die New York Times, gegen das KI-Unternehmen OpenAI und den Microsoft-Konzern geklagt hat.

OpenAIs Antwort auf Urheberrechtsklage der New York Times

Nun hat sich auch OpenAI in San Francisco zu Wort gemeldet und in einem Blogeintrag die Vorwürfe der Zeitung auf breiter Front als "unbegründet" zurückgewiesen. Vielmehr ließen sie ein vollständiges Verständnis der Situation vermissen. In dem Blogeintrag wies OpenAI die Behauptung zurück, das KI-Tool ChatGPT gebe die Artikel der Times wortwörtlich wieder.

Die Rolle manipulierter Eingabeaufforderungen und älterer Artikel

Viel wahrscheinlicher sei, dass die Zeitung die Eingabeaufforderungen manipuliert habe, um bestimmte Auszüge aus Artikeln zu generieren. Die Times habe bewusst Beispiele ausgewählt, um ein bestimmtes Ergebnis zu präsentieren. OpenAI betonte, dass die Times vor Einreichung der Klage keine Beispiele für die angebliche wörtliche Wiedergabe vorgelegt habe. Außerdem stammten die zitierten Beispiele höchstwahrscheinlich aus älteren Artikeln, die auf verschiedenen Websites Dritter weit verbreitet waren.

OpenAIs Argument für den Zugang zu menschlichem Wissen

Gleichzeitig gab OpenAI zu, eine Funktion namens "Browse" aus ChatGPT entfernt zu haben. Diese habe unbeabsichtigt Inhalte reproduziert. Es sei jedoch wichtig, so das Unternehmen, dass KI-Modelle Zugang zu einem breiten Spektrum menschlichen Wissens haben, um zu lernen und neue Probleme zu lösen. Das KI-Unternehmen argumentierte, dass das Trainieren von KI-Modellen mit Daten aus dem Internet eine Form der fairen Nutzung darstelle. Die Rechtsauffassung erlaubt eine begrenzte Nutzung von urheberrechtlich geschütztem Material ohne Genehmigung.

Partnerschaftsangebot an die New York Times

OpenAI hat Schritte unternommen, um die urheberrechtlichen Bedenken auszuräumen, und bietet Websitebesitzern seit August 2023, fast ein Jahr nach dem Start von ChatGPT, die Möglichkeit, seine Webcrawler zu blockieren. Trotz des laufenden Rechtsstreits hat OpenAI der New York Times eine "konstruktive Partnerschaft" angeboten, ähnlich der Zusammenarbeit mit Axel Springer und der Nachrichtenagentur ap.

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