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Ein User sitzt mit Smartphone vor dem Fernseher

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Online-TV wird bei den Deutschen immer beliebter

Der Branchen-Star Netflix, aber auch Amazon Video, Maxdome oder die TV-Angebote von Google und Apple sind klassische Video-on-Demand-Anbieter: Der Nutzer schaut Filme oder Serien wann und wo er will. Von Florian Regensburger

Ob Netflix, Amazon Video oder Maxdome: Streaming ist das neue Fernsehen. Die Anbieter streiten sich um eine immer größer werdende Schar potenzieller Kunden. So haben im Jahr 2016 schon 72 Prozent der Deutschen ab 14 Jahren zumindest gelegentlich Videos im Internet abgerufen. 2014 waren es noch 59 Prozent gewesen.

House of Cards war nur der Anfang

2014 war auch das Jahr, in dem Netflix in Deutschland an den Start ging. House of Cards, die Politthriller-Serie mit Kevin Spacey und Robin Wright, schlug als erste Netflix-Eigenproduktion auch hierzulande voll ein. Mittlerweile hat der Videostreamer aus dem kalifornischen Los Gatos weltweit mehr als 100 Millionen Kunden. Serien wie Narcos, Game of Thrones, Homeland oder Orange is the new Black brachten Netflix und andere Streaming-Anbieter mit nach Deutschland. Auch US-Standup-Comedy wie Kevin Hart oder Dave Chappelle sind ein Renner auf Netflix.

Die Grundidee des Streamings, auch Video-on-Demand - also Video auf Abruf - genannt: Man schaut was man will, wann man will und wo man will. Und: auf welchem Gerät man will.

„Neben den Smartphones gibt es ja jetzt auch immer mehr andere Geräte wie Virtual-Reality-Brillen beispielsweise oder Augmented-Reality-Brillen die ich mir aufsetzen kann und wo eben auch Videostreams drauf landen können." Sebastian Siepe, Institut für Rundfunktechnik, München

Serien-Orgien liegen im Trend

Streaming-Angebote haben das Fernsehschauen revolutioniert, Stichwort: Binge Watching. Binge, zu Deutsch in etwa "Gelage" oder "Orgie", beschreibt das, was die Fans aktueller US-Serien gerne tun: Alle Folgen einer neuen Staffel zum Beispiel Homeland oder Game of Thrones in einem Zug anschauen. Möglich ist das, weil Amazon, Netflix, Maxdome und Co. die Folgen nicht einzeln wöchentlich ausstrahlen, sondern alle Folgen einer Staffel auf einmal ins Netz stellen.

"Zu Game of Thrones kann ich sagen, dass das sicherlich eine der wichtigsten Entwicklungen ist, dass die Nutzer inzwischen erwarten, dass es einen weltweit gleichzeitigen Release gibt. Weil der Talk in Social Media, der Hype um so eine Serie, der wartet nicht mehr, bis es dann bei uns erscheint, der geht halt sofort los, nachdem eine Episode in den USA releast ist. Und genau deshalb wollen halt die Leute auch die Folge direkt danach sehen." Tristan Lehmann, Creative Director bei Maxdome

Für den deutschen Anbieter Maxdome ist es wichtig, neben eigenen Inhalten aus dem TV-Programm ausländische Produktionen wie Game of Thrones vom US-Produzenten HBO zuzukaufen, um im Wettbewerb mit den US-Anbietern einigermaßen mitzuhalten.

Anbieter empfehlen ihren Nutzern Videos nach Interesse

Vom Prinzip her ähnliche Angebote, oft mit teilweise gleichen Filmen, Serien und Dokumentationen gibt es neben Maxdome, Netflix und Amazon etwa bei Google Movies oder Apple TV. Dazu gehören stets Empfehlungssysteme, die den Nutzern aufgrund ihrer Sehgewohnheiten passende weitere Filme, Serien oder Dokus vorschlagen.