DLD 2016

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DLD 2018: Zurück zum Technologie-Optimismus

Fake News, Hatespeech, Monopole - die Digitalisierung hat gerade nicht das beste Image. Das ist den Machern der DLD bewusst. Die traditionsreiche Digital-Konferenz, die am Samstag beginnt, schlägt deshalb im Jahr 2018 leisere Töne an. Von Max Muth

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Über dieses Thema berichtet: BR24 im Radio am .

Es gibt im Jahr 2018 gute Gründe der Digitalisierung und dem Internet nicht allzu wohl gesonnen zu begegnen. Die letzten Jahre hat das Netz Filterblasen, Social Bots, Hate Speech, Fake News und Plattform-Monopole auf die Tagesordnung gesetzt. Und glaubt man den Technologie-Orakeln, stehen als nächstes massenhafte Arbeitsplatzverluste durch die Digitalisierung an.

Optimismus zurückerobern

Die Zeiten, in denen Googles Motto noch “Don’t be evil”, Bitcoin eine verrückte Idee und Facebook eine harmlose Plattform zum persönlichen Austausch unter Freunden war, scheinen lang vorbei. Doch dahin scheint die DLD 2018 zurück zu wollen mit ihrem diesjährigen Motto “Reconquer!” (“Zurückerobern”). Konferenzchefin Steffi Czerny sagt, es gehe darum den durch die digitale Veränderung vorangetrieben Wandel wieder “als Chance zu begreifen, Neues zu gestalten, ohne dabei alles, was uns lieb und teuer ist, über Bord zu werfen.”

Aber auch an der DLD ist die Entwicklung der letzten Jahre nicht spurlos vorübergegangen. Und so wird es laut der Veranstalterin im Jahr 2018 mehr Nachdenklichkeit geben: “Wir sind nicht ganz so tech-optimistisch, wie wir es einmal waren. Auf die anfängliche Euphorie über neue Technologien folgt, dass man auch einmal innehalten muss.”

Fake News, #metoo, Cybersicherheit

Das Innehalten wird auch bei einem Blick auf die Themenliste 2018 deutlich: Mit Rose McGowan wird eine der zentralen Figuren der #metoo-Debatte auf der DLD-Bühne Platz nehmen, Fake-News und die Rückgewinnung des Vertrauens in die Nachrichten sind genauso Thema wie die immer wieder bedrohte Cybersicherheit.

Doch auch der Tech-Optimismus wird nicht zu kurz kommen. Nach der Eröffnung durch seine bayerische Kollegin Ilse Aigner wird der ehemalige Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel mit einem Risikokapitalgeber und der Finanzjournalistin Megan Murphy darüber diskutieren, warum Europa den digitalen Wandel weiter vorantreiben sollte. Der Sonntag steht unter anderem im Zeichen der Kryptowährung Bitcoin und der ihr zugrunde liegenden Blockchain-Technologie.

Direkt weiter nach Davos  

Die Diskussionen auf den Bühnen in den Räumen der ehemaligen Bayerischen Staatsbank sind traditionell hochkarätig besetzt: Dieses Jahr geben sich der aktuelle Uber-Chef Dara Khosrowshahi und Telekom-Chef Timotheus Höttges die Ehre. Für die meisten zahlenden Besucher sind die rund 3500 Euro Eintritt aber aus einem anderen Grund gut angelegtes Geld: In den Konferenzpausen kommen junge Startups mit potentiellen Käufern oder Investoren ins Gespräch.

Wer es schon in den Wirtschaftsolymp geschafft hat, der reist am Montag direkt weiter in die Schweiz: Denn auch das ist wohl ein Grund für den jahrelangen Erfolg der Münchner Konferenz. Viele der Gäste reisen direkt mit dem Shuttlebus weiter zum Weltwirtschaftsforum nach Davos.