In kalifornischen Sunnyvale stehen die Investoren vor der Firmenzentrale eines  neuen Start-Ups gerade Schlange: Jeff Bezos, Nvidia, Intel und Samsung , Microsoft und andere stecken Geld  in die derzeit heißeste Neugründung des Silicon Valley.
Bildrechte: Foto: Figure AI

Figure AI ist das heißeste Start-Up des Silicon Valley

Per Mail sharen
Artikel mit Bild-InhaltenBildbeitrag

Das ist das heißeste Start-Up des Silicon Valley

In kalifornischen Sunnyvale stehen die Investoren vor der Firmenzentrale eines neuen Start-Ups gerade Schlange: Jeff Bezos, Nvidia, Intel und Samsung, Microsoft und andere stecken Geld in die derzeit heißeste Neugründung des Silicon Valley.

Figure AI, so der Name des Start-ups, kann sich derzeit vor Investorengeldern kaum retten. Gerade erst hat das Unternehmen in einer neuen Finanzierungsrunde rund 675 Millionen Dollar eingesammelt, berichtet der Wirtschaftsdienst Bloomberg unter Berufung auf vertrauliche Quellen. Damit wird das junge Unternehmen mit umgerechnet knapp zwei Milliarden Euro bewertet.

Doppel-Whopper Unicorn

Figure AI hat sich zum Ziel gesetzt, menschenähnliche Roboter zu bauen. Damit greift das Unternehmen einen alten Menschheitstraum auf. Die KI-Technologie hat dieser Idee nun neuen Schwung verliehen, von dem gerade mehrere junge Unternehmen profitieren. So erhielt das von OpenAI unterstützte norwegische Robotik-Start-up 1X Technologies AS Anfang des Jahres 100 Millionen Dollar. Das in Vancouver ansässige Unternehmen Sanctuary AI entwickelt einen humanoiden Roboter namens Phoenix. Auch Tesla und sein laut sprechender Chef Elon Musk wollen mit einem Roboter namens Optimus dabei sein.

Figure AI ist aber der Shooting-Star

Figure AI-Gründer Brett Adcock hat das Unternehmen vor knapp zwei Jahren gegründet. Die bisher vorgestellten Prototypen sind menschenähnlich. Der 37-Jährige will die Humanoiden mit Menschen zusammenarbeiten lassen. Ziel ist ein Allzweckroboter, der sich anpassen und selbstständig neue Aufgaben erlernen kann. Bisher sind die meisten industriell eingesetzten Roboter auf einzelne, sich wiederholende Aufgaben programmiert.

Das große Ziel: Der lernende Roboter

Mit der KI-Komponente soll nicht nur ein lernender Roboter entstehen, sondern eine Mensch-Maschine, die irgendwann auch eigene Entscheidungen treffen kann.

Das Unternehmen, das nach offiziellen Angaben vor wenigen Monaten noch knapp 60 Mitarbeitende zählte, konzentriert sich vor allem auf den Einsatz von Robotern in den Bereichen Produktion, Logistik, Lagerhaltung, Bauwesen und Einzelhandel. Der aktuelle Prototyp "Figure 01" soll auch gefährliche Arbeiten ausführen können, die für Menschen nicht geeignet sind. Das Start-up will nach eigenem Bekunden mit seinen Maschinen dem Fachkräftemangel entgegenwirken.

Investoren stehen Schlange

Das Who-is-who der wichtigsten Tech-Firmen steht deshalb seit Wochen Schlange, um bei Gründer Adcock ihre Investorengelder abzugeben. Unternehmen wie Microsoft und Nvidia (jeweils 50 Millionen US-Dollar) sehen ebenso großes Potenzial wie Samsung, LG und einige andere. Amazon-Gründer Bezos hat über seine Beteiligungsgesellschaft "Explore Investments" gut 100 Millionen Dollar bereitgestellt. OpenAI, die Firma hinter ChatGPT, hatte vor einigen Monaten sogar überlegt, Figure AI zu kaufen, investierte dann aber nur "bescheidene" fünf Millionen Dollar. Mittlerweile dürfte selbst OpenAI sich das Start-Up schon nicht mehr leisten können.

Was ist mit dem Tesla Roboter?

Auch der Autohersteller Tesla arbeitet seit Jahren an menschenähnlichen Robotern. Große Fortschritte konnte er mit seinem "Optimus" bislang aber nicht vermelden. Zuletzt musste Tesla-Chef Elon Musk Kritik von Analysten einstecken. Beobachter bezweifeln, dass menschenähnliche Roboter bei einem Autohersteller wie Tesla Sinn machen.

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!