Wenn’s immer „blöder und dreister“ zugeht auf der Welt, hat’s ein Satire-Magazin schwer. Beatrix von Storch satirisch zu überhöhen, „ist schon nicht leicht“, klagt der Titanic-Chefredakteur. Trotzdem: Er hat sich redlich bemüht.
Asyl für Beatrix von Storch
Von „barbarischen, muslimischen gruppenvergewaltigenden Männerhorden“ zwitscherte die AfD-Politikerin. Daraufhin sperrte sie Twitter – wohl wegen des neuen Netzwerkdurchsetzungsgesetzes. Die Titanic gewährte ihr dann „Asyl“ im blatteigenen Account und ließ die Flüchtlingsfrau jammernd twittern, sie könne gegen diese Männerhorden nicht einmal über den Notruf 110 um Hilfe bitten. Denn dabei handele es sich ja um „arabische Ziffern“.
Die konservative Revolution
Dann schlug wieder einmal die Realität die Satire und Twitter sperrte auch den Titanic-Account. Seit dem Wochenende nun sind alle ironischen Tweets wieder online. Und auf der Titanic twittert jetzt „Alexander Dobrindt“. Tim Wolff hat sich dessen „konservativer Revolution“ angeschlossen, weil “man mit rechten Inhalten in den sozialen Netzwerken weniger Probleme bekommt“.
Wenig Intelligenz
Über den Einsatz von künstlicher Intelligenz im sozialen Netz sollte es in dem Interview eigentlich gehen und deren Fähigkeit, Satire zu erkennen. Aber damit kann man dem Mann nicht kommen: „Wer mit einem Holzhammer umgehen kann, versteht auch die Titanic.“
Trump nicht gesperrt
Twitter hat unterdessen per Pressemitteilung erklärt, wer auch bei schlimmsten Gewalt-Tweets nicht gesperrt werde: „World Leaders“, Spitzenpolitiker. Das wäre ja auch noch schöner. Der aktuelle „Leader“ der freien Welt bringt es schließlich auf 46,3 Millionen Follower und 36.700 Tweets.