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Blaue Nacht in Nürnberg 2017

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Nürnberger Stadtrat: Diskussion über Kulturhauptstadt-Strategie

Im Nürnberger Stadtrat wird der Bericht diskutiert, der die jüngst erstellte Kulturstrategie zusammenfasst. Gleichzeitig stellt der neue Leiter des Nürnberger Bewerbungsbüros zur Kulturhauptstadt 2025 vor, welche Maßnahmen er daraus ableiten will.

Über dieses Thema berichtet: LÖSCHEN Kultur am .

Segnet der Stadtrat die für die zur Europäischen Kulturhauptstadt 2025 nötige Kulturstrategie sowie den angekündigten Maßnahmenkatalog ab, wäre ein nächster Schritt im Bewerbungs-Hürdenlauf getan. Um die Strategie zu erstellen, wurde sechs Monate lang professionell der Bestand bewertet. Nun listet der Abschlussbericht klar die Stärken der Kulturstadt Nürnberg auf und deren "Herausforderungen".

Erkenntnisse für den Bewerbungskatalog

Als Fazit rät das Strategiepapier zur Behandlung einiger vorangiger Problemfelder. Knapp gesagt: zu mehr Diskurs in der Stadt, zu einer Digitalisierungsstrategie für die Kultur, zu mehr Raum für Kreative jenseits der etablierten Einrichtungen und zur Einbeziehung sämtlicher neuen und alten Milieus der Stadtgesellschaft ins kulturelle Leben. Zudem schlägt das Papier einen Koordinator vor, der die neuen Entwicklungen in den verschiedenen kulturuellen und soziokulturellen Bereichen zusammenführen soll. Auch über diese Personalie muss der Stadtrat entscheiden.

Auf diesen Erkenntnissen soll nun ein erster Bewerbungskatalog, das sogenannte Bid Book, erarbeitet werden. Dies ist die Aufgabe von Hans-Joachim Wagner, seit vier Wochen Bürger von Nürnberg und neuer Leiter des Bewerbungsbüros. Eine Erkenntnis des Kölner Professor betrifft die freie Kulturszene der Stadt.

"Die sogenannte freie Szene in Nürnberg ist im Moment nicht wirklich im öffentlichen Bewusstsein. Und mein Ziel wäre es, gute Produktionsbedingungen zu schaffen, und darüber hinaus auch gute Präsentationsbedingungen. Kunst muss sichtbar werden, und dafür gilt es eben, Räume zu schaffen." Hans-Joachim Wagner, Leiter des Nürnberger Bewerbungsbüros

Nach Wagners Meinung ist es auch eine zentrale Aufgabe für die Bewerbung, die alte Arbeiterstadt Nürnberg neu zu erzählen. Was macht die Stadt heute aus? Welche Erzählstränge können das abbilden?

"Das Neue wird sein die Diversität, die Unterschiedlichkeit, die Buntheit der Stadtgesellschaft. das ist eine zentrale Aufgabe des Bewerbungsbüros und des Kulturhauptstadtprozesses, genau das ins Bewusstsein zu rücken." Hans-Joachim Wagner, Leiter des Nürnberger Bewerbungsbüros

Ob das Nürnberg vor anderen Bewerberstädten auszeichnet, wäre die Frage, aber die steht erst am Ende der Bewerbung. Am Anfang steht, sich ernsthaft auf den Weg zu machen . Der Stadtrat muss das heute beschließen, auch wenn der Chef des Bewerbungsbüros sagt: "Vielleicht sollte ich es zusammenfassen: Kunst muss weh tun!"

Für die Franken ist das eine echte Drohung.