Ulrike Lorenz, vordem Leiterin des Otto-Dix-Hauses und des Museums der Stadt Gera sowie der Ostdeutschen Galerie Regensburg, ist seit 2009 die Direktorin der Kunsthalle Mannheim. Im Gespräch mit der kulturWelt erklärt sie, dass die Finanzierung des Neubaus sich maßgeblich privaten Geldern verdankt. 50 Millionen Euro kamen allein von der vom Mitbegründer des Software-Unternehmens SAP, Hans-Werner Hector, begründeten Hector-Stiftung.
Anselm Kiefer und "Erschießung Kaiser Maximilians von Mexiko"
Das Haus verfügt über eine der bedeutendsten Sammlungen der deutschen und internationalen Moderne, Es beherbergt u.a. die größte Privatsammlung von Werken Anselm Kiefers. Es wird spannend sein zu sehen, wie die Kollektion des Duisburger Bauunternehmers Hans Grothe mit Meisterwerken wie Édouard Manets «Die Erschießung Kaiser Maximilians von Mexiko», dem schreienden Papst von Francis Bacon oder den Skulpturen von Mario Merz und Henry Moore kontrastiert.
Museum der Bewegung
Das Museum versteht sich auch als politisches Haus - und als "Museum in Bewegung". So ertönt lautstark auf der zweiten Etage die 28 Minuten lange Installation "The Refusal of Time»"von William Kentridge. Der Südafrikaner thematisiert darin den Kolonialismus. Die ständige Sammlung und eine erste Sonderausstellung mit Werken des kanadischen Fotografen Jeff Wall soll am 1. Juni öffnen. 1909 als Museum gegründet, zählt die Kollektion der Kunsthalle zu den renommiertesten bürgerschaftlichen Sammlungen Deutschlands. Sie umfasst rund 1.900 Gemälde sowie 850 Werke aus den Bereichen Skulptur und Neue Medien. Darunter sind Meisterwerke von Francis Bacon, Auguste Rodin und Henry Moore.