Barbie-Puppen Ausstellung
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Barbie-Puppen Ausstellung

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Hunderte Barbies im Museum - Expertin schätzt Wert der Puppen

Bis Anfang Januar werden mehrere hundert Barbie-Puppen im Forchheimer Pfalzmuseum gezeigt. Kuratorin ist Bettina Dorfmann, die die größte Barbie-Puppen-Sammlung der Welt besitzt – und vor der Eröffnung einen ganz besonderen Service anbietet.

Über dieses Thema berichtet: Frankenschau aktuell am .

"Zwischen Alltag und Glamour" heißt die Sonderausstellung im Pfalzmuseum Forchheim, bei der mehrere hundert Barbie-Puppen von Bettina Dorfmann gezeigt werden. Die Düsseldorferin besitzt aktuell die größte Sammlung der Welt und steht mit 18.500 Exemplaren im Guinness-Buch der Rekorde.

Besondere Aktion für Barbie-Fans

Die schicke, langbeinige Barbie war eh und je beliebt, doch in diesem Jahr schoss ihr Bekanntheitsgrad noch einmal nach oben. Grund ist der Kinohit des Jahres. Der Film "Barbie" hat dem Medienkonzern Warner Bros. Discovery nicht nur ein sensationelles Einspielergebnis von fast 1,5 Milliarden US-Dollar gebracht. Die Zeitschrift Chip bezeichnet ihn sogar als umsatzstärksten Film in der 100-jährigen Geschichte von Warner Bros..

Und auch in den Kinderzimmern tummeln sich wieder mehr blonde, braunhaarige oder rothaarige Plastikpuppen. Die zuvor sinkenden Umsatzzahlen schossen beim US-amerikanischen Spielzeughersteller Mattel ab Juli wieder in die Höhe.

An diesem Freitag können vor der Ausstellungseröffnung im Forchheimer Museum Kinder und Erwachsene ihre Schätze der Barbie-Expertin Bettina Dorfmann vorstellen und sie auch bewerten lassen. Dorfmann weiß genau, ob es sich um eine Sammlerpuppe oder eher eine ganz normale Puppe handelt. Je älter die Barbie ist, desto höher ist auch ihr Wert. Eine Puppe aus dem Jahr 1959 wird in hervorragendem Zustand von Experten auf rund 10.000 Euro geschätzt. So eine davon besitzt übrigens auch Bettina Dorfmann. Ab und zu kommt die Barbie auch mal aus ihrer Originalschachtel heraus, erklärt die Sammlerin.

Marilyn, Tierärztin und Astronautin

Die Barbie-Puppe wurde oft Prominenten wie Marilyn Monroe, Cher und vielen anderen nachempfunden. Sie sei aber vor allem ein Spiegel der Gesellschaft, meint Sammlerin Bettina Dormann. Die Entwicklung der Barbie in den vergangenen Jahrzehnten zeigt auch, dass sie sich von der 1959 noch vorgestellten blonden Dame im Badeanzug und Sonnenbrille zur selbstbewussten Frau entwickelt hat – wenn auch oft nach wie vor mit einer Wespentaille. Mal trat sie als Sekretärin oder Lehrerin auf, dann als Kinderärztin, Chirurgin, Archäologin, Astronautin, Dinosaurier-Forscherin und kandidierte 1992 sogar für das Oval Office.

Die Barbie wirbt auch für Inklusion: In diesem Jahr kam die erste Barbie mit Down-Syndrom auf den Markt. Sie soll dazu beitragen, soziale Stigmata auf spielerische Weise zu überwinden, heißt es vom Hersteller. Die Puppe in verschiedenen Hautfarben gibt es schon lange, ebenso wie die Rollstuhl-Barbie. Vom Zeitgeist betroffen sind auch ihre Füße. Trug sie früher nur hohe Schuhe, so bekam sie irgendwann auch Füße für flache Schuhe. Auch bewegliche Hüftgelenke wurden ihr irgendwann einmal eingebaut und sogar eine blecherne Sprachbox.

Barbie präsentiert ihren Kleiderschrank

Mit der Ausstellung in Forchheim wird aber vor allem ihr großer Kleiderschrank präsentiert: Barbie im Leopardenrock, dann im Trenchcoat und ein anderes Mal in Metallic-Look. Vor allem die Glamour-Barbies mit Designer-Klamotten beeindrucken. Ganz wichtig ist auch das Zubehör von Täschchen bis Schuhe und Schmuck. Begleitet wird sie selbstverständlich von Ken, Skipper und der übrigen Barbie-Puppenfamilie.

1959 wurde die Barbie auf der amerikanischen Spielwarenmesse in New York City erstmals von Mattel vorgestellt. Im Durchschnitt wird die mittlerweile 64-Jährige 80 Millionen Mal im Jahr verkauft. Das heiß, jede Minute gehen 152 Barbie-Puppen über den Ladentisch. Ihr weltweiter Bekanntheitsgrad ist hoch. Laut Herstellerfirma liegt er bei 99 Prozent und man kann sie mit Fug und Recht als Ikone der Popkultur bezeichnen.

Wissenswertes über Barbie

Mit vollem Namen heißt die Dame übrigens Barbara Millicent Roberts. Der Name soll von Barbie-Erfinderin Ruth Handels stammen. Ihre Tochter hieß ebenfalls Barbara. Das klingt schlüssig, denn Barbies Freund Ken heißt genauso wie Handels Sohn. Das Patent für den jungen Mann wurde 1965 eingetragen. Somit ist er nur unweit jünger als Barbie. Natürlich hat Barbie auch Schwestern. Die älteste heißt Skipper, dann kamen Kelly und Krissy dazu.

Auch die DDR hatte ihre Vorzeigepuppe. Sie nannte sich Steffi, wurde vom Volkseigenen Betrieb (VEB) Puppenfabrik Waltershausen produziert und kam 1966 in die Kinderzimmer des Ostens. Sie blieb aber zeitlebens alleine und bekam keinen Partner an ihre Seite. Die Modepuppe "Steffi" wurde gerne als Geschenk an Staatsgäste vergeben.

Eine der teuersten Barbies der Welt, wenn nicht die teuerste, stammt aus dem Jahr 2010. Die Puppe trägt einen speziell angefertigten Diamantschmuck vom Designer Stefano Canturi und hat einen Wert von 345.000 Euro.

Ökotest vergibt "ungenügend"

Erst vor kurzem hat Öko-Test die eher für kleinere Kinder entwickelte Modell-Reihe "My first Barbie" untersucht. Dabei schneidet das Produkt mit "ungenügend" ab. Kritisiert wird vom Institut, dass die Puppe Naphthalin und Antimon enthält, also eine gesundheitsschädliche und umweltgefährliche Kohlenwasserstoffverbindung und Schwermetall. Auch optische Aufheller wurden bemängelt, da sie die Umwelt belasten und nur schwer abbaubar sind.

Geöffnet ist die Ausstellung im Pfalzmuseum montags bis freitags von 15 bis 18 Uhr, Samstag, Sonntag und an Feiertagen von 13 bis 18 Uhr. Am 24., 25., 31. Dezember und 1. Januar bleibt das Museum geschlossen. Der Eintrittspreis: zwei Euro für Erwachsene, Kinder unter sechs Jahren zahlen keinen Eintritt.

Zwei Barbiepuppen.
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Bis Anfang Januar werden mehrere hundert Barbie-Puppen im Forchheimer Pfalzmuseum gezeigt.

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