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Hans Litten

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Der Mann, der Hitler vor Gericht brachte

Der Rechtsanwalt Hans Litten vertrat in der Weimarer Republik Opfer gewalttätiger Nationalsozialisten. Nach der NS-Machtergreifung bezahlte er dafür mit dem Leben. Judith Heitkamp im Gespräch mit seiner Nichte Patricia Litten.

Über dieses Thema berichtet: kulturWelt am .

Mit Lesungen erinnert die Schauspielerin Patricia Litten an ihren Onkel, der nach jahrelangen Misshandlungen schließlich 1938 im KZ Dachau in den Selbstmord getrieben wurde. Sie nutzt dafür einen besonderen Text: den Bericht ihrer Großmutter, der Mutter des Hans Litten. Diese Frau versuchte fünf Jahre lang, ihren Sohn aus den Gefängnissen und Lagern der Nazis zu befreien. Da die Littens eine berühmte Juristenfamilie waren, hatte sie alte Verbindungen höchste Regierungskreise - Hans aber wurde nie geschont. Wer sich für Litten einsetze, der müsse selbst ins KZ, soll Hitler einmal gebrüllt haben, so berichtet Patricia Litten. Denn Hans Litten hatte Adolf Hitler zu Zeiten der Weimarer Republik einst selbst vor Gericht zitiert und ihn in Widersprüche zur behaupteten Gesetzestreue der NSDAP verstrickt - damit unterschrieb er sein Todesurteil.


Lesung mit Patricia Litten am 28. 6. 2018 im NS-Dokumentationszentrum in München.