Für die Vorkriegsgeneration verkörperte Danielle Darrieux mit kindlich-laszivem Blick und blonden Locken die ideale Schönheit, mit ihrer natürlichen Eleganz wurde sie zur Pariserin schlechthin. 1936 gelang der Schauspielerin mit ihrer Rolle im Historienfilm "Mayerling" der internationale Durchbruch, der tragischen Liebesgeschichte um den österreichischen Kronprinzen Rudolf mit einer Bürgerlichen.
Zusammenarbeit mit Max Ophüls
Nach dem Krieg verband Darrieux, die 1917 als Tochter eines Augenarztes und einer Gesangslehrerin in Bordeaux geboren wurde, eine fruchtbare Zusammenarbeit mit Max Ophüls: "Der Reigen" (1950) und "Madame de..." (1953) sind ihre bekanntesten gemeinsamen Filme.
"Ich habe eine Rolle für sie gesucht, und dann wurde mir eines Tages dieses Buch von einem Autor geschickt. Ich fand in diesem Buch eine Geschichte, die ich gern auf die Leinwand bringen wollte, weil in der Geschichte eine wirkliche Aufgabe für die Darrieux vorhanden war: Die Entwicklung einer Frau von Leichtsinn und Frivolität zum Ernst." Max Ophüls über "Madame de..." 1954 in einem BR-Interview.
Drama und Komödie
Auch in Hollywood arbeitete DD, wie die Franzosen ihren Star nannten, mit Erfolg, doch seit Ende der 60er-Jahren galt ihre große Liebe dem Theater, außerdem trat sie als Chansonsängerin und Diseuse auf. Dass Darrieux beides konnte - Drama und Komödie - , hatte sie schon früh bewiesen. Auf der großen Leinwand war die Schauspielerin zuletzt in der Krimi-Komödie "8 Frauen" ihres Landsmanns François Ozon zu sehen. Darin spielte sie eine durchtriebene Schwiegermutter - ebenso anmutig wie böse.
Danielle Darrieux wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, darunter dem Silbernen Bären der Berlinale. Wie ihr Lebensgefährte Jacques Jenvrin nun bekanntgab, ist die Schauspielerin bereits am Dienstag in ihrem Haus in der Nähe von Paris gestorben.