Bildrechte: BR/Annette Goossens

Filmregisseur Florian Henckel von Donnersmarck

Artikel mit Bild-InhaltenBildbeitrag

Florian Henckel von Donnersmarck im Wettbewerb von Venedig

"Werk ohne Autor", heißt der Film, mit dem der deutsche Regisseur bei den Filmfestspielen Venedig vom 29. August bis zum 8. September vertreten sein wird. Das Werk ist eine von zwei BR-Koproduktionen, die in Venedig dabei sind.

Über dieses Thema berichtet: LÖSCHEN Kultur am .

Bei den 75. Internationalen Filmfestspielen Venedig, die vom 29. August bis 8. September 2018 stattfinden, werden dieses Jahr zwei Filme gezeigt, die mit Beteiligung des Bayerischen Rundfunks entstanden sind, gezeigt. Der Oscar-prämierte Regisseur Florian Henckel von Donnersmarck ("Das Leben der Anderen") stellt seinen Film "Werk ohne Autor" im internationalen Wettbewerb vor. Der Dokumentarfilm "Isis, Tomorrow. The Lost Souls of Mosul" von Francesca Mannocchi und Alessio Romenzi läuft außer Konkurrenz.

Deutsche Geschichte im Kino

Inspiriert von wahren Begebenheiten erzählt "Werk ohne Autor" über drei Epochen deutscher Geschichte von dem dramatischen Leben des Künstlers Kurt (Tom Schilling), seiner leidenschaftlichen Liebe zu Elisabeth (Paula Beer) und dem folgenschweren Verhältnis zu seinem undurchsichtigen Schwiegervater Professor Seeband (Sebastian Koch), dessen wahre Schuld an den verhängnisvollen Ereignissen in Kurts Leben letztlich in seiner Kunst und seinen Bildern ans Licht kommt.

Der drei Stunden lange Film macht über Erinnerungen ihrer Hauptfigur den Nationalsozialismus und die DDR zum Filmstoff - ebenso wie die Erfahrung, aus einem Leben im Osten des geteilten Landes in die alte Bundesrepublik zu kommen. Henckel von Donnersmarck hat auch das Drehbuch zu seinem Film geschrieben.

"Mit Venedig und dem Festival verbinde ich sehr viel Positives: In dieser Stadt habe ich als Jugendlicher die Malerei lieben gelernt und als Erwachsener sehr spannende Dreharbeiten verbracht. Auf dem Festival haben viele meiner Lieblingsfilme Premiere gefeiert, und meine brillante Hauptdarstellerin Paula Beer wurde dort vor zwei Jahren sogar mit dem Marcello Mastroianni Preis geehrt. In 'Werk ohne Autor' geht es um leidenschaftliche Liebe, um Kunst und um Geschichte – all das passt nach Venedig wie der Löwe auf den Markusplatz. Ich freue mich darauf, der Welt dort die hohe Schauspielkunst von Tom Schilling, Sebastian Koch, Paula Beer, Saskia Rosendahl, Oliver Masucci und den anderen großen Darstellern präsentieren zu können. Viva Venezia!" Florian Henckel von Donnersmarck

"Verlorene Seelen – Die Kinder der ISIS"

Eine halbe Million Kinder und Teenager lebten während der drei Jahre der Besetzung des Islamischen Staates alleine in Mossul. In den von der ISIS kontrollierten Schulen und Camps wurden sie zu Märtyrern ausgebildet, viele von ihnen haben aktiv für die ISIS gekämpft. Diese Kinder wurden ausgebildet, um zu töten, ohne Angst oder Skrupel, sich selbst in die Luft zu sprengen.

Nach der Befreiung von Mossul leben die Täter und Opfer nebeneinander und die irakische Regierung hat die Verantwortung, sie in die Zukunft zu führen. "Isis, Tomorrow" von Francesca Mannocchi und Alessio Romenzi verfolgt die Kriegsmonate und die Zeit danach durch die Stimmen der Kinder, die zu Selbstmordattentätern ausgebildet wurden, aber auch ihrer Opfer und derer, die sie bekämpft haben. Nun stellt sich die Frage: Wie geht es weiter? Was tun mit diesen Kindern, die an den Islamischen Staat und das Märtyrertum glauben?

"Werk ohne Autor" von Florian Henckel von Donnersmarck startet am Mittwoch, 3. Oktober 2018, in den deutschen Kinos.