Auf einem niederösterreichischen Bauernhof treffen im Jahre 1945 ganz unterschiedliche Kriegsschicksale aufeinander, darunter ein Mädchen ohne Gedächtnis und ein russischer Kriegsgefangener. Zwischen ihnen entwickelt sich eine zarte Freundschaft, von der der österreichische Schriftsteller Paulus Hochgatterer in seinem Roman "Der Tag, an dem mein Großvater ein Held war" dicht und voller Poesie erzählt.
"Verzaubernde Stimme"
Dieser Poesie hat Valery Tscheplanowa in ihrer Lesung für "radioTexte - Das offene Buch" (Bayern 2) eine Stimme gegeben. Tscheplanowa, geboren 1980 im russischen Kasan und inzwischen auf deutschen Theaterbühnen zu Hause, überzeichne nicht, unternehme keine Dialektversuche und mache die Kinderperspektiven des Textes nicht eigens kindisch, so die Jury des Hörbuchpreises.
"Wer die Theaterschauspielerin Valery Tscheplanowa jemals auf der Bühne erleben durfte, weiß, warum die Wahl als Beste Interpretin auf sie gefallen ist. Spielen ist für sie immer und ganz besonders auch: sprechen. Mit verzaubernder Stimme sagt sie alles, was zu sagen ist. Dabei bleibt sie dem Text in all seiner Vagheit treu, vermag ihn aber dennoch mit feinen und leisen Beobachtungen zu durchsetzen. Intensiv wie ein Kammerspiel." Begründung der Preisträgerjury zum Deutschen Hörbuchpreis 2018
Akustische Kunst
279 Titel wurden für den Deutschen Hörspielpreis 2018 eingereicht. Der Preis wird in sechs Kategorien vergeben: beste Interpretin, bester Interpret, bestes Hörspiel, bestes Sachhörbuch, bestes Kinderhörbuch und beste Unterhaltung. Ausgezeichnet werden "deutschsprachige Hörbuchproduktionen, die in besonderer Weise die Stärken und Möglichkeiten des akustischen Mediums vorführen und damit beispielhaft wirken." Die Preisverleihung findet am 6. März in Köln statt.