"Der Elefantenmensch" - Ein Klassiker digital überarbeitet
1980 drehte David Lynch sein Drama in schwarz-weiß, das nun brillant restauriert in 4K erscheint. Bedrückend echt und durchaus sentimental erzählt er vom Mensch-sein an sich und stellt hierfür den schwer entstellten John Merrick, der im 19. Jahrhundert ein beschwerliches Leben führte, ins Zentrum des Filmes. Medizinische Neugierde und Hilfe treffen auf die Sensationsgier des Mobs. Ein tragisches Meisterwerk.
"Narziss und Goldmund" - Eine Liebe im Mittelalter
Nur kurz konnte "Narziss und Goldmund" im März im Kino laufen, nun gibt es die Hermann-Hesse-Verfilmung bereits als Kaufdownload. Narziss entscheidet sich für Gott - und seine Liebe Goldmund für ein Leben außerhalb des Klosters. Als Buch erzählt "Narziss und Goldmund" von Zweien zwischen Geist und Sinnlichkeit, die einander brauchen. Diese Literaturverfilmung liefert davon nur die Light-Version.
"Bis dann, mein Sohn" - Bewegender Blick auf das moderne China
Einkindpolitik in China. Zwei Söhne, zwei Freunde - am selben Tag geboren - wachsen zunächst gemeinsam auf. In langen, zart beobachtenden Bildern erzählt "Bis dann, mein Sohn" von einer Katastrophe, die über Jahrzehnte das Leben zweier Familien prägen wird. Einer der Söhne ertrinkt beim Spiel am Stausee. Das dreistündige Drama springt durch die Zeiten und entwirft ein Mosaik des heutigen China. Großes emotionales Kino.
"The Peanut Butter Falcon" - Underdogs tun sich zusammen
Zak, ein Teen mit Down-Syndrom, flieht aus dem Heim. Pflegerin Eleanor folgt ihm. So beginnt eine abenteuerliche Reise. Unterwegs trifft er auf den Kleinganoven Tyler, gespielt von Shia LaBoeuf. "The Peanut Butter Falcon" ist trotz altbewährtem Erzählmuster sehr unterhaltsam. Das Regie-Duo Tyler Nilson und Michael Schwartz beweist Gespür für Stimmung und Gefühle.
"Lara" - Von Müttern, Söhnen und komplexen Beziehungen
Die einstige Pianistin Lara feiert ihren 60. Geburtstag - aber Freude kommt kaum auf. Sie ist depressiv, am Abend wird ihr Sohn Viktor ein Konzert mit selbst komponierten Stücken geben - das Verhältnis zu ihm: angespannt. Nach "Oh Boy" gelingt Regisseur Jan-Ole Gerster wieder ein starkes Portrait. Mit viel Fingerspitzengefühl erzählt er von einer schmerzvollen Mutter-Sohn-Beziehung.
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